Freitag, 6. Juni 2014

Turkmenistan

Unser Eindruck von Gestern hat sich heute wieder bestätigt. Beim Bezahlen vom Hotel verlangte man statt den 44 Dollar einfach mal 10 Dollar für Tax (Steuer) und für das Parking unserer Motorräder mehr als gestern verhandelt wurde. Nach längerem Verhandeln und der Drohung, die Polizei einzubinden, wurde nachgegeben und uns die Ausweise ausgehändigt.

Die Fahrt bis zur Grenze, welche an einer Bergkette liegt, war sehr unspektakulär. Die Temperatur fiel auf unter 19 Grad. Es gab auch keinen Sandsturm mehr und der Wind war auch nicht mehr so heftig.


Wir hatten gestern noch extra 25 Dollar in Rias gewechselt, um heute tanken zu können. Laut Landkarte sollte es in der Grenz-Ortschaft Bajgiran eine Tankstelle geben. Als wir im Ort nachfragten, kam jemand mit zwei Zwanzig Liter Kanister angelaufen und wollte dann dafür den 1,5 fachen Preis. Da wir noch genug Treibstoff bis Ashgabat im Tank hatten, winkten wir ab und fuhren zur Grenze.

Am ersten Häuschen mussten wir Ausweis, KFZ-Schein und Carnet de Passage herzeigen. Dort wurde dann ein weißer Zettel ausgefüllt. Als wir weiterfahren wollten, kamen 3 Autos gefüllt mit einer Iranischen Familie vom Kleinkind bis zur Oma und belagerten uns. Sie machten mehrere Fotos auf und um den Motorrädern.


Erst dann wurde wir wieder zur Weiterfahrt freigegeben. Es ging dann 1000 Meter weiter den Berg hinauf zu einem größeren Gebäude. Dort leitete man uns zu einem Uniformierten, der in einem „Informations-Schalter“ saß. Der winkte uns, dass wir mitkommen sollten. Er lief zu einem Kollegen, der ihm dann erklärte, wo wir hinmüssen. Die Reise ging quer durch verschiedene Gänge durch das große Gebäude auf die andere Seite. Dort wurde das Carnet de Passage abgestempelt und in riesigen Büchern alles Mögliche eingetragen. Danach sind wir mit den Motorräder durch ein Tor, das extra für uns geöffnet wurde, geschickt worden. Dort erwartete uns wieder der Uniformierte und holte uns in die Schalterhalle. Wieder wurden an zwei verschiedenen Schalter unsere Pässe kontrolliert und wieder etwaige Zettel ausgefüllt und irgendwelche Daten in Büchern eingetragen.
Dann wurden wir von dem Uniformierten in Erwartung einer Spende, die wir ihm dann auch gaben, zum letzten Iranischen Grenzhäuschen weitergeschickt. Hier wurden wieder unser Ausweis und die Fahrzeugpapiere verlangt und wieder wurden Daten in ein Heft eingetragen.
Dann schoben wir unsere Motorräder zum Turkmenischen Grenzhäuschen, das 5 Meter weiter auf uns wartete. Hier gleiches Spiel. Ausweis und Kraftfahrzeugschein wurde verlangt und ebenso wurde wieder alles in Büchern notiert. Auch hier mussten wir verschiedene Schreibtische in verschiedenen Gebäuden anlaufen.
Mittlerweile hatten wir schon einen Packen Zettel in der Hand für Kraftstoffzuschlag, Gebühr für Einreise, Versicherung, … und mussten dann jeder 65 Dollar in der dortigen Bank bezahlen.
Beim nächsten Schalter lernten wir, dass diese Gebühr nur für das Motorrad war und für die folgende Passkontrolle mussten wir nochmal jeder 10 Dollar plus 2 Dollar Bearbeitungsgebühr bezahlen.
Daraufhin bekamen wir unsere Pässe zurück und – wie soll es auch sein – durften wir mit den Motorrädern zur Kontrolle. Das übliche Spiel beginnt von vorne. Pass und Fahrzeugschein wurden wieder verlangt. Ein Beamter, der auf einer Bank schlief, wurde extra aufgeweckt, um unsere Zettel auszufüllen. Dann kamen beide Beamte zu den Motorrädern und ließen uns die Koffer öffnen. Fragten nach Drogen, Waffen, Opium, … Wir lehnten Dankend ab. Und schon wurden wir zur Einreise freigegeben.
Es ging durch das Gebirge über die leere Zufahrtstraße nach Ashgabat. In einer Kurve hatten wir einen überwältigten Blick über die Stadt.



Die Freude hielt nicht lange an, da 2 km weiter der nächste Kontrollposten auf uns wartete.
Und? Genau: Pass, Fahrzeugpapiere, großes Buch ...
Erst dann wurde die Schranke geöffnet.
Jetzt gab es die nächste Herausforderung, ein bezahlbares Hotel zu finden. Zum Einem steht außen auf den Gebäude weder der Name noch der Schriftzug „Hotel“. Nur eine kleine goldene Tafel am Eingang des Hotels ist dies geschrieben.
Dann kommt noch der Preis dazu. Unter 50 Dollar gibt es scheinbar nichts.
Und es spricht hier fast niemand (auch nicht die an der Rezeption) Englisch, nur Russisch und Turkmenisch.
Uns kam dann die Idee, dass wir ein Nobelhotel aus dem Garmin suchen und dieses mal anfahren. Die nette Dame an der Rezeption sprach gutes Englisch und war sehr hilfsbereit. Der Zimmerpreis für dieses Hotel lag bei 230 Dollar mit WIFI, Pool und Sauna. Leider außerhalb unseres Budgets. Unsere Nachfrage nach einem günstigeren Hotel telefonierte Sie mit anderen Hotels und erkundigte sich dort nach den Preisen. Das „Tourist-Hotel“ war dann für 50 Dollar noch übrig. Wir bedankten uns bei der Dame für diesen Service (wobei Sie sagte, das wäre kein Problem und Sie hoffe, wenn Sie nach Deutschland kommt, dass Sie genauso bedient wird) und wir fuhren dort hin. Nachdem es bereits dunkel wurde und immer noch eine Temperatur von über 30 Grad herrschte, nahmen wir dieses Hotel.
Hmmm, wir beschreiben den Bunker lieber nicht so ganz genau. Diese Absteige war wirklich das Letzte. Dreckig, nichts funktionierte (Warmwasser, Klospühlung, Tür-Schloss, …), aus den Matratzen (oder wie man das fleckige Ding nennt) mussten man erst die Mitbewohner verscheuchen, usw.

Essen (und endlich wieder ein Bier) gab es dann noch in der Bar nebenan. Bezahlen konnten wir dort in Dollar (Manat hatten wir noch nicht getauscht). Glück gehabt.

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21. Tag: 1 (12) Länder, 282 km (7590 km), 4h34' (105h00')

Übernachtung in Turkmenistan.

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