Samstag, 31. Mai 2014

Zwischenstopp in Ali-Sadr-Caves

Heute schafften wir es noch zeitiger loszukommen. Wir fuhren die ganze Zeit über in eine Hochebene zwischen 2000 und 2300 Meter, die von noch höheren schneebedeckten Bergen überragt wurde. Vorbei ging es an grünen Getreidefeldern und bereits abgeernteten Äcker. Viele Schafherden wurden durch die Hügel getrieben. Nach einer anfangs gut geteerten Straße, kam eine etwa 20 km gut befahrbare aber recht staubige Schotterpassage. Parallel dazu wird gerade eine neue Straße aufgebaut auf der es dann weiterging.


Die Ali-Sadr-Caves befinden sich in einem Hügel etwa 60 km nördlich von Hamadan. Der Eintrittspreis für ein VIP-Ticket (18 Euro pro Person) ist horrend für iranische Verhältnisse. Zu sehen gibt es eine Tropfsteinhöhlenlandschaft. Die Führung durch das Höhlenlabyrinth dauerte ca. 1,5 Stunden, welche mit 3 Booten angehängt an einem Tretboot durchgeführt wird. Teilabschnitte wurden zu Fuß besichtigt.


Bei der Hotelsuche in den Städten haben wir jedes mal einen riesigen Menschenauflauf, wenn wir unsere Motorräder abstellten.


In Hamadan gab es dann bei einem Türken Kebab bzw. Döner zum Abendessen.

Nachspeise: salzige Mandeln

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15. Tag: 0 (11) Länder, 290 km (5505 km), 4h25' (79h22')

Übernachtung in Iran.

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Freitag, 30. Mai 2014

Kandovan und Takht-e-Soleyman

Die relativ frühzeitige Abfahrt aus Tabriz begünstigte die Fahrt durch die Stadt mit wenig Verkehr. 55 km südlich von Tabriz liegt Kandovan, ein Felsendorf mit hinkelsteinartigen Häusern und etwa 1000 Einwohner plus gefühlten 10.000 Touristen (meisten aus dem eigenem Land). Das Dorf liegt etwa in 2300 Meter Höhe. Auf der Zufahrtsstraße wurde „Eintritt“ verlangt.


Weiter ging es dann zum Takht-e-Soleyman, einer alten Ruine aus der Zeit von 224 nach Chr., die auf einem Travertinhügel in 2200 Meter Höhe liegt. Es gibt dort auch einen warmen Quellsee mit 90 Meter Durchmesser und einer Tiefe von ca. 100 Meter.


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14. Tag: 0 (11) Länder, 426 km (5215 km), 6h37' (74h57')

Übernachtung in Iran.

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Donnerstag, 29. Mai 2014

Bazar in Tabriz

Besuch den größten überdachten Bazar in Tabriz.
Hier gibt es alles, was man in Deutschland nicht mehr bekommt. Von Stoffballen, Anziehsachen, alte Silbertöpfe, Lampen, offene Gewürze bis hin zu Elektroartikel.
Man wird hier nicht, wie in den meisten anderen Basare, laufend angemacht, gezogen, gezupft und zum Kauf angesprochen. Wenn wir angesprochen wurden, dann nur von interessierten Personen, die wissen wollten, woher wir kommen. Wenn sie „Germany“ bzw. „Aleman“ hörten, dann begrüßten sie uns freundlich und freuten sich, dass wir ihr Land besuchen. Handeln ist scheinbar nicht üblich. Die Preise empfanden wir als Touristen günstig.



 
 




 
Zufällig trafen wir in einem Nebengang im Bazar Barbara und Sebastian, zwei Radfahrer aus Deutschland, die noch bis April 2015 unterwegs sein werden. (www.5rrro.de). Wir hatten einen netten Informationsaustausch und trafen uns dann noch mal im Touristenbüro zum Tee.
Die Blue-Moschee und Arg-e-Alishah Moschee besuchten wir dann noch am Nachmittag.

 
 

 

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13. Tag: 0 (11) Länder, 0 km (4789 km), 0h00' (68h20')

Übernachtung in Iran.

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Mittwoch, 28. Mai 2014

Grenzgang in den Iran

Durch die gestrige späte Ankunft im Hotel, konnten wir leider den hoteleigenen SPA-Bereich nicht mehr benutzen. Dafür genossen wir das Frühstück umso mehr und die Abfahrt verspätete sich auch noch wegen einem Gewitterregen.

Fotos werden noch nachgeliefert, da hier in Iran unser Blog gesperrt ist und wir nur begrenzt Zugang haben.

Bis zur Grenze sind es nur 40 km. Zuerst haben wir uns in dem Ort davor verfahren, da eine unscheinbare Parallelstraße zum Grenzposten führte. Für die Ausreise aus Aserbaidschan leitete man uns in ein großes Gebäude, in dem wir ganz alleine abgefertigt wurden. Unsere Motorräder wirkten sehr verlassen in dieser Halle.
Doch dann schickte man uns schnell weiter, da die iranische Seite zur Mittagszeit die Tore schließen.
Die iranische Einreise funktionierte folgendermaßen:

1.   Wir wurden von einem Herrn in einer grünen Uniform freundlich in fließendem Englisch empfangen. Er verlangte die Pässe, eine Kopie des Reisepasses, das Carnet de Passage und Informationen über unsere Reiseroute. Außerdem wollte er noch den Namen des Vaters wissen.
2.   50 Meter weiter wurde dann hinter uns der Schlagbaum geschlossen und mehrere Personen „kümmerten“ sich um uns. Alle in Zivil, einer davon inspizierte das Innenleben unserer Motorrad-Koffer. Jetzt kam die große Herausforderung, die offiziellen Grenzbeamten von den „Schleusern“ zu unterscheiden. Nachdem wir sagten, dass wir kein Geld für irgendwelchen Service bezahlen werden, erkannte man langsam, wer offiziell arbeitet. Einer hielt uns einen eingeschweißten Ausweis unter die Nase und behauptete sehr frech, dass er hier arbeite und wir sollen das machen, was er von uns verlangt. Dann drohte er uns, dass wir seinen Service für 30 US$ auf alle Fälle benötigen, da wir es sonst nie schaffen würden, alle richtigen Grenzhäuschen zu finden. Nach einer klaren Ansage, dass wir nichts bezahlen, zogen 5 Personen schon mal ab und wir fuhren, wie es uns dann der offizielle Grenzbeamte sagte, zum „Transit“-Häuschen.
3.   Dieses „Transit“-Häuschen ist leider nicht das Haus, auf dem „Transit – TIR“ steht, sondern ca. 800 Meter weiter. Der Weg dorthin ist nicht leicht, da es über mehrere Abzweigungen und durch sehr viele parkende LKW’s führt. (Wegbeschreibung dort hin: vom Tor aus nach ca. 200 Meter links, dann nach 300 Meter rechts, dann über eine größere Freifläche leicht links bis man auf ein größeres Gebäude trifft). In diesem Gebäude fängt man am hintersten Schalter an und übergibt dort sein Carnet de Passage. Wenn alles erledigt ist, kommt der Beamte mit zu den Motorrädern und überprüft Motornummer und Rahmennummer und vergleicht die Nummernschilder. Er kontrolliert noch einmal den Inhalt der Motorradkoffer und dann schickt er uns zum letzten Kontrollpunkt.
4.   Zu diesem Kontrollpunkt muss man wieder über die große Freifläche zurück fahren. Dann rechts der Straße folgen. Am Ende wieder rechts abbiegen bis zum Tor. Dort links ist wieder ein Gebäude, in dem noch mal das Carnet de Passage und der Zettel, den wir am ersten Tor ausgehändigt bekamen, geprüft bzw. eingesammelt wird. Wir durften danach noch in einem großen Buch unterschreiben. Noch mal wurde das Nummernschild mit dem Carnet de Passage kontrolliert und dann stand das Tor in den Iran offen. 

Zur Info:
Da wir die Hilfe der Schleuser nicht in Anspruch genommen haben, wurden wir von diesen anschließend noch mit Hohn und Spot beschimpft.

Die Dauer der ganzen Aktion lag ohne Schleuser bei ca. 2 Stunden (davon war etwa eine knappe Stunde den Regenschauer mit Hagel abzuwarten)

Nachdem im Iran das Benzin billiger ist wie in Aserbaidschan, war unsere Reichweite nicht mehr allzu groß und wir mussten schauen, dass wir bald an eine Tankstelle kamen. Das zog sich dann aber bis wir die erste Tankstelle fanden. Tanken ging dann auch problemlos. Nur zahlen nicht, weil unsere Plastikkarte nicht angenommen wurde. Zahlen mit Dollar war zwar möglich nur mit dem Umrechnen war der Tankwart nicht unserer Meinung. Ein hilfreicher älterer Iraner half in gutem Englisch und der Tankwart war dann doch froh über unsere Dollar.

Von den Temperaturen und dem Wetter hatten wir uns den Iran etwas anders vorgestellt. Da die Fahrt über 2100 Meter hohe Pässe ging, schwankte die Temperatur zwischen 9 und 27 Grad. Zum Teil blas der Wind so heftig, das wir Mühe hatten, das Motorrad noch auf der Fahrbahn zu halten.

Generell sind die Begegnungen mit Autofahren hier im Iran sehr interessant. Ca. jeder vierte von fünf blinkt mit der Lichthupe oder/und hupt, dann wird aus dem Fenster gewunken. Oft fährt der Fahrer neben einen und vor lauter schauen drückt er entweder uns auf die Seite oder er gerät in den Gegenverkehr. 5 cm Abstand bei voller Fahrt ist hier ganz normal.

Das letzte Stück fuhren wir über die Autobahn, die laut Aussagen im Internet für Motorradfahrer gesperrt sein sollte. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir zur Mautstelle. Wir wurden dann einfach durchgewunken, vermutlich weil es keinen Tarif für Motorräder gibt.

Zum Schluss gab es als Krönung noch einen Mords Stau in Tabriz.

Das Hotel „Aserbaidschan“, welches wir Zuhause schon heraussuchten, liegt mitten in der Stadt, hatte aber keinen Parkplatz für unsere Motorräder. 200 Meter weiter fanden wir dann kurz vor der Dunkelheit das Hotel „Sahan“ mit  Parkmöglichkeit.

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12. Tag: 1 (11) Länder, 351 km (4789 km), 5h33' (68h20')

Übernachtung in Iran.

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Dienstag, 27. Mai 2014

Zum Kaspischen Meer

Der Tag begann in dem „noblen“ Plattenbau-Hotel mit einem „noblen“ Frühstück. Dieses bestand aus Tee und einem Stück abgepackten Kuchen.
Motorrad aufpacken und los ging es dann bei ca. 30 Grad.
Wir mussten erst mal quer durch die Stadt. Tja, unser Navi erkennt scheinbar keine Einbahnstraße und leitete uns genau entgegengesetzt der Straßenführung. Ist aber hier in Aserbaidschan scheinbar kein Problem. Die Autos wichen uns aus und auch die Polizei, die uns entgegen kam, mahnte uns nicht. Also weiter in die entgegengesetzte Richtung.

Das Thermometer kletterte dann im Laufe des Tages auf 32 Grad.

Tanken wird wieder zur Herausforderung. An der Hauptstraße, die wir bald verlassen haben, versuchten wir, mit Kreditkarte zu tanken. Wir waren nicht auf der Bank und hatten also keine aserbaidschanischen Manat. Nach den gestrigen Erfahrungen dachten wir, dass Tanken auf Kreditkarte oder mit Dollar funktionieren würde. Leider falsch. Bei der
nigelnagelneuen Tankstelle gab es nur mit Manat Benzin.
Also zur nächsten Tanke. Diese ist 20 km weiter und bereits schon etwas restaurationsbedürftig. Aber nach längeren Verhandeln konnten wir dann doch mit Dollar bezahlen. Klingt nun einfach, war es aber nicht. Denn es wurden keine kleineren Scheine als 20 $ genommen. Entspricht ca. 20 Liter. Somit mussten wir den Sprit in den Tank und in die Reservekanister verteilen. Anschließend wurden wir zum Tee eingeladen. Also Klamotten aus und Tee trinken. Dann wurden noch Süßigkeiten serviert, viel geredet (obwohl wir leider kein Aserbaidschan können) und eine Menge Fotos gemacht.

Nachdem wir uns loseisen konnten, folgten wir einer gröberen Schotterstraße Richtung Südosten.

Beim nächsten Stopp wurden wir schon wieder zum Tee mit Kekse eingeladen. Der Menschenauflauf wird im Laufe der Zeit bei so einem Halt immer größer und man unterhält sich mit Händen und Füßen. Zum Abschied bekam jeder von uns noch eine große Flasche „aserbaidschanisches“ Wasser geschenkt.

Noch ein paar Eindrücke:

Neben der Straße standen ein paar Wasserbüffel rum. Als wir dem Motorrad vorbei fuhren, ist ein Büffel so erschrocken, dass er sich 2-mal im Kreis drehte und sprang dann flüchtend in die Pfütze.
Uns ist schon aufgefallen, dass scheinbar das Motorradgeräusch bei den Tieren (Schafe, Wasserbüffel, Kühe, Hunde, …) unbekannt ist und den Flucht-Instinkt auslöst.


Aserbaidschanischer Schwertransporter.
 
 


Informationsstelle "Radar" 


 
Erdbeerfelder


Heute hatten wir keinen Regen aber schwarzer Himmel mit Gewitter und Blitz rundherum.
Jetzt sitzen wir in einem Spa Hotel am Kaspischen Meer und speisen dort im Restaurant. Auch hier wurden wir von den Einheimischen zum Bier eingeladen.


Aserbaidschan – super nette Leute – DANKE.


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11. Tag: 0 (10) Länder, 366 km (4438 km), 5h38' (62h47')

Übernachtung in Aserbaidschan.

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Montag, 26. Mai 2014

Aserbaidschan

Die Fahrt durch Tiflis und weiter über eine Hochebene zur aserbaidschanischen Grenze verlief recht problemlos. Es gab keine Wartezeit bei der Ausreise Georgiens. Bei der Einreise nach Aserbaidschan wurde der Formalismus (wir benötigten hierzu schon unser erstes Visum) zwar deutlich größer, aber wir waren in ca. 30 Minuten an den 4 Schalter durch. An einem der Schalter wurde eine Art Versicherung für das Motorrad abgeschlossen. Es wurde von jedem 10 €! verlangt und das mit grinsendem Gesicht der Zöllner. Man erhielt aber auch eine Rechnung über 10 Manat (aserbaidschanische Währung, welche ca. 9 € entspricht).
Bei der Suche nach einer „kostengünstigen“ Unterkunft kamen wir am Hotelkomplex „Readison“ vorbei. Die Neugier trieb uns doch dort zum Empfang, um den Preis zu erfragen. Das Einzelzimmer 140 € und das Doppelzimmer 160 €. Wohlgemerkt in der einfachen Ausführung. Wir setzten die Suche fort.

Im Ort dann fanden wir ein altes, bzw. sagen wir mal sehr altes Plattenbau-Hotel. Die besten Zeiten musste dieses Hotel vor 50 Jahren gehabt haben. Bei uns in Deutschland würde man so ein baufälliges Gebäude sofort räumen lassen. Hier in Aserbaidschan kann man dafür noch 25 € für das Einzelzimmer und 40 € für das Doppelzimmer verlangen. Wir waren aber so ziemlich die einzigen Gäste.

Abendessen gab es aus dem Supermarkt. Gegessen wird auf dem maroden Balkon des Hotels.

Die Hotelübernachtung konnten wir auch ohne Probleme in Dollar begleichen. Euro und Dollar sind hier sehr gefragt.

Die Temperaturen tagsüber kletterten heute auf ca. 30 Grad.


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10. Tag: 1 (10) Länder, 212 km (4072 km), 3h20' (57h09')

Übernachtung in Aserbaidschan.

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Sonntag, 25. Mai 2014

Tiflis – Hauptstadt Georgiens

Nachdem wir in der Türkei den geplanten freien Tag nicht in Anspruch genommen haben, nutzten wir diesen heute für Tiflis. Weiterfahren können wir noch nicht, da das Einreise-Visa für Aserbaidschan erst ab morgen 26.5. gültig ist.
Vom Hotel aus, das sich in Mtskheta befindet, sind es nach Tiflis ca. 25 km. Wir wählten für die Fahrt das Taxi für 10 €. Die Sehenswürdigkeiten wie die „Old Town“, „Bridge of peace“, „Narika Castle“, „The Cathedral Sameba“ wurden besichtigt.
Die Heimfahrt mit dem Taxi war für uns wieder mal eine Herausforderung an unsere Nerven. Eigentlich hatten wir keine Eile, aber scheinbar hatte der Taxifahrer einen Termin und benötigte für die 25 km etwa die halbe Zeit wie bei der Hinfahrt. Die 3 – 4 Fahrspuren wurden komplett ausgenutzt.

Fotos werden noch folgen.

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9. Tag: 0 (9) Länder, 0 km (3860 km), 0h00' (53h59')

Übernachtung in Georgien.

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Samstag, 24. Mai 2014

Lass mich doch mit dem heutigen Tag in ruh …

… war grad die Aussage von Helga. Aber dazu später.

Heute ging es gemütlich über hügelige Felder in einer Hochebene in ca. 1800 bis 2100 Meter Höhe an einem Bach entlang. Der Straßenzustand wechselte alle paar Kilometer von einwandfrei auf fast unbefestigt mit ziemlich großen und tiefen Löcher oder der halbe Straßenbelag fehlte komplett. Mehrere Burgen bzw. Reste davon säumten den Weg. Es könnte hier genauso eine Fahrt durch die Highlands sein.


Es ging an zwei größere Seen vorbei, die vermutlich sehr fischreich sind, da überall auf der Straße der Fisch angeboten wurde. Normalerweise winken die Kinder mit den Händen, in dieser Gegend zappelt der Fisch in den Händen der Kinder.

Ein Gewitter erwischte uns dann auch richtig heftig. Es sah so aus, dass wir nur kurz hindurch fahren müssen und deshalb den Regenkombi im Koffer ließen. Diese Entscheidung war leider falsch. Das Gewitter zog mit uns mit und es schütterte immer mehr.
Langsam merkte man am Körper, wo überall das Wasser eindrang. Und das bei einer Temperatur von unter 10 Grad.

Bei einem Stopp trafen wir Jan aus Meissen, der gerade mit seiner Triumph hier in Georgien unterwegs ist. Er gab uns einen Tipp von einer Pension in der Nähe von Tiflis.
Die Daten für das Navi wurden ausgetauscht und wir fuhren dann gemeinsam los. Da das Navi die Straßenzustände nicht erkennt, lockte es uns über eine unbefestigte Straße, die etwas schlammiger wurde. Und nun kommen wir zu der Anfangs erwähnten Aussage:



Keine Bange, alles ist heil geblieben. Solche Ausrutscher werden uns noch des Öfteren passieren.

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8. Tag: 0 (9) Länder, 277 km (3860 km), 4h46' (53h59')

Übernachtung in Georgien.

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Freitag, 23. Mai 2014

Der Urlaub beginnt ...

Ab heute werden die Strecken kürzer, (Kilometer betreffend) und zum Teil anspruchsvoller.
Der Grenzübergang Ausreise Türkei kam so spontan, dass wir wieder zurück ins letzte Dorf mussten, um die letzten Türkisch-Lira in Sprit umzuwandeln. Ebenso waren unsere Befürchtungen, dass unser „HGS“ Dauerbrenner der letzten Tage doch noch zum Problem werden könnte. Aber nichts dergleichen. Man muss mehrere Häuschen passieren, wo Pass, Einreisezettel, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte kontrolliert wurden. Und schon standen wir vor der Georgischen Grenzstation.
Hier nur ein Häuschen, wo ebenso alle oben genannten Papiere geprüft wurden.
Wir sind in Georgien. Noch schnell zur Wechselstube und ein paar Dollar getauscht, um uns dann auf georgischen Teer fortzubewegen. Nachdem die heimische Routenplanung nicht über das Hauptstraßennetz geht, bewegen wir die Motorräder auf zum Teil nicht (mehr) geteerten Nebenstraßen und über einen 2025 Meter hohen Pass. Hinter und über uns der blaue Himmel und vor uns ein dunkles Gewitter, zauberte schon mal einen brillanten Regenbogen zum Greifen nahe in den Himmel. Die geschotterte Passstraße wurde mit Sturzbächen und riesigen Pfützen übersät, so dass die Motorräder nun die richtige Patina erhalten haben und schon eher nach Abenteuer aussehen.

Genächtigt wird in einem Hotel und zum Abendessen gab es heute --- Pizza (musste mal sein).

Hier mal ein paar Bilder:




Die ersten Erfahrungen mit nicht ausschaltenden Zapfsäulen. Das passiert, wenn man auf die Literangaben an der Tanksäule starrt und sich über den hohen Spritverbrauch wundert ...







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7. Tag: 1 (9) Länder, 250 km (3583 km), 5h33' (49h03')

Start in Türkei.
Übernachtung in Georgien.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Km – fressen ….

Gestern wurde noch einmal kräftig am Gashahn gedreht, um schnell weiter nach Osten zu kommen. Es ging an einem Hochplateau entlang am Schwarzen Meer immer weiter Richtung Georgien. Streckentechnisch gab es nichts Bemerkenswertes zu berichten. Die Temperaturen lagen so um die 18 - 20 Grad. Geregnet hat es nur einmal 5 Minuten.

Das Einzige war am Abend der Marsch von über 5 km, um ein geeignetes Restaurant zu finden.

Das erste Restaurant, welches bereits im Vorbeifahren auserkoren wurde, war eine Art „Night-Club“. Je weiter wir in die Stadt Samsun ein marschierten, desto mehr entpuppten sich ebenso weitere Restaurants als gewisse Etablissements. Erst als wir es schon fast aufgegeben hatten, entdeckten wir einen Metzger, bei dem man auch essen kann.
Für insgesamt 35 TL = ca. 15€ gab es drei super 3 Gänge Menüs, bei dem nichts fehlte, sehr gut schmeckte und fast schon zu viel war.

5. Tag: Türkei (asiatischer Teil), 0 (8) Länder, 570 km (2778 km), 6h55' (35h27')


Kurze Impressionen von Helga:

"An meiner Transe musste ich erst einmal die Hupe finden und einzusetzen lernen. Ein äußerst wichtiges Instrument um sich im Straßenverkehr seinen berechtigten Platz zu verschaffen.
Der Verkehr in den Städten auf unserer Route ist manchmal schon sehr anders. Die Autos, Busse und LKWs strömen von rechts und links, queren einen, hupen und winken zum Gruß.
Es kommt auch schon mal vor, dass auf der Überholspur ein lebensmüder Traktorfahrer mit Anhänger vollbeladen mit Frauen, im Schritttempo fährt.

Die LKW's sind manchmal aufgemotzt wie bei Ben Hur, mit dicken Dornen seitlich auf der Felge, man hat das Gefühl, fährst Du zu dicht ran, schraubts Dich auf.

Und immer schön die Geschwindigkeitsbeschränkung einhalten, die Wegelagerer in Uniform möchten einen allzugerne, nach der nächsten Wegbiegung, mit überhöhten Dollarstrafen beglücken.

Wir sind kurz vor der Georgischen Grenze und tanken nur noch den für die Türkei benötigten teuren Sprit, in der Hoffnung, dass er in Georgien wieder bezahlbar ist.

Und jeden Morgen das selbe Spiel, Isomatte einrollen, Schlafsack einpacken, Zelt abbauen und alles fest am Moped verstauen. Und immer wieder sagt man sich, dass man das freiwillig tut und dass man Urlaub hat, was für eine Plackerei.

Die Mopeds laufen super.
Sie wurden zu Hause komplett runderneuert und alles was nur irgendwie verschleißen kann, ist als Ersatzteil in unseren Koffern. Dafür verzichten wir aus Platz- und Gewichtsgründen auf so einiges an schicker Ausgehkleidung.

Ach ja, es gibt auch noch Hirtenhunde, die anscheinend mit ihrer Kuhherde nicht ausgelastet sind und Motorradfahrern gerne in die Haxen beißen wollen.

Immer wieder hupen uns zum Gruß vorbei fahrende Autos zu, die Menschen darinnen winken.
Immer wieder die Frage "Where are you from?"
Als ich aus einem Geschäft heraus komme hängt am Lenker ein Schächtelchen mit feinem Gebäck.

Wenn es am handgeschweißten Unterfahrschutz klimpert, denke ich an meinen Bruder.
Einen lieben Gruß an Dich und Deine Familie und tausend Dank für Deinen winterlichen Schweißeinsatz.
Am 1. Reisetag beim Zwischenstopp bei meinem geliebten Bruderherz ging schon das 1. Kilo überflüssiges Gepäck über Bord.
Am Anfang war die Fuhre doch recht wackelig.
Nachdem die neue Feder nun auf höchster Stufe eingestellt ist, ist die Transe hoffentlich auch fahrtechnisch für die Feldwegpiste in der Mongolei gerüstet.

Noch kurz etwas zur Sitzheizung, wo es im Vorfeld doch schon recht viel Gelächter darüber gab.
Sie kam schon am 1. Tag unserer Reise, als der Himmel zum Abschied über Österreich weinte und das Termometer in den Keller viel, zum Einsatz. Im Kaukasus und im Pamirgebirge wird dieses heiße Ding sich schon noch bezahlt machen.

Bei den Pausenstops kommen oft die umherstehenden Menschen (eigentlich nur männlichen Geschlechts) zu uns und schauen sich unsere Route auf unseren Kofferaufklebern an, fahren sie mit dem Finger nach. Wir gucken in staunende Gesichter.
Und immer wieder bekommen wir Tee gereicht.
Und immer wieder lässt der Muezin zu den unchristlichsten Zeiten grüßen.

Mit Küssen an meine 3Ms"


6. Tag: Türkei (asiatischer Teil), 0 (8) Länder, 555 km ( km), 8h03' (43h30')

Dienstag, 20. Mai 2014

HGS - never ending story

Es geht weiter Richtung Istanbul. Um schneller auf den asiatischen Teil zu gelangen, nehmen wir die Autobahn. Nun dürft Ihr dreimal Raten, was passierte, als wir durch die Mautstellen führen. Genau, der Alarm wurde ausgelöst.

Der Verkehr hier ist brutal. Es wird gedrängelt, gehupt, gestaut und vor Allem hat der Stärkere eine eingebaute Vorfahrt. Leider stehen unsere Motorräder bei der Stärke-Liste“ ganz weit unten.
Nachdem wir herausbekommen haben, dass an den Shell-Tankstellen diese HGS Tickets verkauft werden sollen, ist es eine Leichtigkeit, im Navi die nächste Shell herauszusuchen und uns durch den Hauptverkehr lotsen zu lassen. Ihr könnt sicher erahnen, was man uns dort sagte.
„Zurzeit Problem mit dem PC. Deshalb gibt es kein Ticket. Aber vielleicht eine andere Shell Tanke oder bei der Post (PTT)“.
Also eine weitere nächste Shell mitten in Istanbul angefahren. Dort sprach man nur türkisch und holte extra eine Dolmetscherin, die Englisch beherrschte. Aber auch dort gab es keine HGS-Karte.
Kurz vor der nächsten Mautstelle war auf der rechten Seite ein Gebäude mit einem Schild, worauf PTT und darunter HGS stand. Also rechts den Blinker gesetzt und rein in das Gebäude. Hmm, der Schalter ist nicht belegt und so ein Zettel klebt am Fenster. Nach Anfrage wurde dieser vom türkischen so übersetzt: „PC-Probleme“.

Erst nachdem wir den Bosporus überquerten, hatten wir Glück und an dieser PTT/HGS
Geschäftsstelle funktionierte dann alles. Jeder von uns zahlte 35 Türkische Lira (Ausweis und Fahrzeugschein wird benötigt) und schon hatten wir unseren langersehnten Aufkleber (die HGS-Prepaid-Karte) für das Motorrad.
Toll, gleich durch die nächste Mautstelle und kein Alarm mehr.
Diese Freude dauerte genau bis zur nächsten Mautstelle, die kurz danach kam. Der Alarm wurde wieder ausgelöst. Ebenso beim Verlassen der Autobahn.

Mal schauen, wie die HGS-Sache weiter geht…

Nun sind wir am Schwarzen Meer auf einem Campingplatz mit sehr freundlichem Personal, gutem Restaurant mit Efes-Bier und WIFI…


4. Tag: Türkei (asiatischer Teil), 0 (8) Länder, 312 km (2208 km), 4h44' (28h32')


Montag, 19. Mai 2014

Langwierige Einreise in die Türkei:

Heute hat es doch länger gedauert, als ursprünglich geplant. Nach dem Gestrigen späten Essen wurde heute erst mal länger ausgeschlafen, bis 6:30 Uhr. Da immer noch Packprobleme existieren (alles war so schön eingepackt und nun will das ganze Geraffel nicht mehr in die Koffer passen) dauerte die Abfahrt doch etwas länger. Kurz nach 9:00 Uhr ging es dann auf die Straße Richtung Türkei. Noch in Bulgarien konnten wir die ersten Erfahrungen machen wie es sich mit dem ganzen Gepäck auf schlechten Straßen fährt. Aber wenigstens hat es nicht mehr geregnet.
An der türkischen Grenze sind wir dann doch wieder nass geworden. Ein freundlicher Grenzer hat uns an der Autoschlange vorbei gelotst, damit wir nicht so lange warten mussten. An der nächsten Warteschlang standen wir dann doch wieder. Und dort wollte man einen Strichkodezettel vom „Motorkontroll“. Den hatten wir aber nicht, weil man hat uns ja an der Warteschlange vorbei geleitet. Also wieder zurück und Strichkodezettel holen. Danach wieder anstellen. Dann wollten sie unsere grüne Versicherungskarte, da fehlte aber dann ein Zettel. Also wieder zurück und Zettel ausfüllen lassen. Wir haben uns sicherheitshalber gleich nochmal einen Strichkode geben lassen. Daraufhin durften wir dann auch in die Türkei einreisen. Das alles bei Sonne und 27 Grad. Dank dem freundlichem Grenzer, haben wir ungefähr drei Mal so lange über die Grenze gebraucht wie die Autofahrer, die Mal vor uns standen. Danach waren wir unter der Motorradjacke nässer, wie bei unserer Regenfahrt die Regenjacken außen.

Dann kam noch die Suche nach der Mautkarte, welche für die Fahrten auf der Autobahn und für die Bosporusüberquerung benötigt wird.
„HGS“ heißt unser Reizwort. Das ist quasi eine Prepaid-Karte, mit der man die Gebühren für die Benutzung der Autobahn und für die Überquerung der Bosporus Brücke bezahlen kann. Das Problem ist, so einen „Ticket Verkaufsladen“ zu finden. Im Internet hieß es, als wir uns Zuhause noch darüber informierten, dass es gleich nach der Grenze einen Laden (oder an der Tankstelle) geben sollte, die diese HGS Karten verkauft. Genau so einen Ticket-Laden haben wir nicht gefunden und auch die nächste Shell-Tankstelle hatte keine HGS Karte. Also weiter suchen. Ein freundlicher Türke meinte, dass wir kurz vor der Autobahn in 10 km so eine Stelle auf der linken Seite finden werden. Und Schwupps waren wir auf der Autobahn und mussten dann durch eine Mautstelle fahren. Die Mautstellen hier in der Türkei sind mit sehr vielen Videokameras ausgestattet (In jeder Fahrspur wird man von vorne und von hinten aus allen Winkeln abgefilmt), die, wenn das Fahrzeug nicht über HGS registriert ist, einen lauter Alarm auslöst. Somit schlug dieser Alarm bei allen drei Motorrädern an. Gleich danach steht ein Polizist, den wir dann fragten, wo wir diese HGS Karte bekämen. Er schicke uns dann wirklich über die 6-spurige Autobahn auf die andere Seite. Wenn man nun meint, das war jetzt die Lösung, dann liegt man falsch. Denn, der Verkäufer hatte Probleme mit dem PC und schickte uns weiter mit den Worten: „no Problem to Istanbul“. Also fuhren wir nach einer erneuten Stunde Verzögerung nassgeschwitzt weiter. Am Ende der Autobahn gibt es natürlich wieder eine Mautstelle, die dreimal lautstark Alarm auslöste, als wir durchfuhren.

Der Rest unserer Tagesstrecke lief dann Reibungslos.
So, jetzt sind wir auf einem super Campingplatz kurz vor Istanbul.




3. Tag: 1 (8) Länder, 552 km (1896 km), 9h08' (23h48')

Start in Bulgarien.
Übernachtung in der Türkei.


Sonntag, 18. Mai 2014

Wir kommen gut vorwärts

Kroatien und Serbien hat es voll mit dem Hochwasser erwischt. Überall sind die Felder zum Teil meterhoch mit Wasser vollgelaufen. Die meisten Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten und führen immer noch eine braune Brühe.

Die grüne Versicherungskarte wird an der Kroatischen Grenze akribisch untersucht. Falls etwas falsch ist, steht gleich 20 Meter weiter ein Versicherungsbürohäuschen. Da kann man dann „günstig“ nachkaufen.

Eine ähnliche Einnahmequelle sind die Mauthäuschen, die zu genüge auf der Autobahn rumstehen und ohne einen Obolus zu hinterlassen, wird man nicht weit kommen.

Dafür laufen massenhaft Leute auf der Autobahn herum. Man wundert sich nur, woher sie kommen

Eigentlich befinden wir uns auf dem berühmt-berüchtigten Autoput. Aber für Sonntag ist wenig Verkehr. Nix los und fast keine LKW`s.

Einmal hatten wir ein richtiges Gewitter, durch das wir gefahren sind. Gelb-Rote Blitze vor uns und dann fast Weltuntergang mit Platzregen. War aber gleich wieder vorbei und schon kam die Sonne wieder heraus bei Temperaturen um die 18 Grad


2. Tag: 3 (7) Länder, 690 km (1344 km), 7h35' (14h40')

Start in Bosnien Herzegowina.
Durchreise: Kroatien und Serbien
Übernachtung in Bulgarien.



Samstag, 17. Mai 2014

On the road ...

Über das letzte viertel Jahr sammelten sich mehrere Waschkörbe mit „Reiseutensilien“ an. Jetzt kommt der große Zweifel auf, wie man dies alles auf dem Motorrad unterbringt. Es wird bereits gelästert, dass man noch einen Anhänger an das Motorrad anbringen soll oder doch besser mit dem Auto fahren sollte. Andere meinten, dass wir von einem Begleitfahrzeug eskortiert werden.
Aber wir haben es geschafft. All dies ist aufgeladen:

Die komplette Campingausrüstung incl. Gourmetküche.

Werkzeuge für alle Fälle.

Ersatzteile für das Motorrad.

Anziehsachen für kalt und heiß.

Die Reiseapotheke für den Notfall.

....

Die letzte Woche war dann eigentlich recht ruhig. Wenigsten für einen von uns. Es gab ein paar Abschiedstreffen und mehrere Abschieds-Telefonate. Aber je näher der heutige Tag kam, desto schneller lief dann irgendwie die Zeit davon.

Viel gibt es zum heutigen ersten Tag nicht zu erzählen.
Fast pünktlich um 8 Uhr ging es los. Na ja, sogar das Wetter weinte bei unserer Abfahrt und die Temperaturen waren anfangs bei 5 Grad und kletterten dann allmählich auf 13 Grad. Die Tagesetappe von über 700 km haben wir geschafft und sitzen in einem netten Motel in Bosnien Herzegowina.
Leichte Probleme gibt es noch mit der Organisation des Gepäckes. Wir sind laufend an irgendwelche Teile suchen (linker Koffer, rechter Koffer, Gepäckrolle, Tankrucksack, … Wo ist das Ladekabel, wo der Schlüssel, wo ist das Handy, …. ).
Mal schaun, bis wann sich das gibt ….

1. Tag 4 (4) Länder, 654 km (654 km), 7h05' (7h05')

Start in Deutschland.
Durchreise: Österreich, Slowenien, Kroatien.
Übernachtung in Bosnien Herzegowina.