Montag, 1. September 2014

Erfahrungsbericht und Fazit der Reise


Helga:

Leider auch nach mehreren Nachfragen keinen Input erhalten.

Erwin:

Text folgt noch

Wolfgang:

Ein Traum, noch einmal eine größere Reise zu planen und durchzuführen, wurde für mich zur Realität. Ich fühlte mich gleich wieder 30 Jahre jünger. Damals bereiste ich auch schon mit dem Motorrad exotische Länder und jetzt kamen wieder ähnliche Situationen auf, die mich an früher erinnerten.

Was erwartet mich hinter der Grenze?
Wie sind die Menschen dort?
Gibt es wirklich die korrupten Polizisten, die im Internet in Reiseberichten beschrieben werden?
Hält mein Material durch?
Komme ich ohne Krankheiten und Verletzungen zum Ziel?


Die frühzeitige Planung zahlte sich aus. Wir hatten bereits vor Abfahrt alle 7 Visas und ebenso das Pamir Permit. Vorort in Dushanbe wurde wegen Unruhen kein Permit mehr ausgestellt. Wir hatten einen zeitlichen genauen Ablauf der Reise, der aus meiner Sicht nicht zu anstrengend war und konnten sogar während der Reise noch etwas um planen (siehe Iran und Pamir).

Alle negativen Aussagen und Vorurteile, die im Internet stehen oder im Umfeld hervorgebracht wurden, wie „Iran, wie könnt ihr dort nur hinfahren? Das ist doch viel zu gefährlich“, „Kasachstan, da gibt es nur korrupte Polizisten, die Euch ausnehmen“, „10 Stunden Wartezeiten an den Grenzen und auch hier korrupte Beamte“, …, hatten sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, wir wurden immer korrekt behandelt und der Iran bekommt bei mir eine glatte 1 bei der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute. Dieses Land werde ich noch einmal ausgiebig besuchen.

Landschaftlich war die Mongolei für mich das Highlight. Gerade für Motorradfahrer die gerne Offroad unterwegs sein wollen, bietet dieses Land einfach alles, was man sonst in anderen Ländern nicht mehr so leicht findet.

An dritter Stelle der 18 bereisten Länder kommt für mich das Pamir Gebirge. Zuhause bei der Planung freute ich mich schon auf die 6000er und die Passstraßen mit über 4600 Meter Höhe. Vorort war es dann aber leider nicht mehr ganz so überwältigend, da man sich auf einem 4000 Meter hohen Plateau bewegt und dann die Differenz „nur“ noch um die 2000 Meter beträgt. Somit hätte man sich auch bei uns in den Alpen befinden können. Aber trotzdem ein grandioses Gebiet.

An dieser Stelle möchte ich mich noch mal recht herzlich bei meinen Freunden und Bekannten bedanken, die bei meinen Vorbereitungen tatkräftig mitgewirkt haben und dann virtuell fast täglich dabei waren.

Aber am meisten möchte ich mich bei meiner Frau und meinen Kindern bedanken, die mir diese „Auszeit“ schenkten. Sowas ist nicht überall selbstverständlich.

„Road Asia 2014“ zählt zu einen meiner schönsten Urlaube.

Noch ein kleiner Tipp zur Auswahl der Reisebegleitung bei solch einer längeren Reise:

Macht vorher eine mehrtägige Probefahrt. Hierbei könnt ihr euch vorab „beschnüffeln“ und sehen, wie der Reisepartner generell Motorrad fährt (auch mal ab ins Gelände!). Ebenso könnt ihr gleichzeitig euer Equipment testen.

Achtung auch bei gemeinsamer Reise-Kasse oder gemeinsamen Anschaffungen. Macht öfters mal eine Abrechnung bzw. haltet alle Ausgaben schriftlich fest. So einfach und gut wie es am Anfang einer Reise aussehen mag, es könnte nach der Reise doch zu Auseinandersetzungen kommen und ihr bleibt dann auf den Kosten sitzen. Man lernt nie aus...


Praxistest Motorrad Anbauten und Zubehör:


Helga und ihre Honda Transalp:

Leider gab es von ihr auch nach mehreren Rückfragen keinen Text.



Wolfgang und seine BMW F800GS:

Generell ist zu dem Motorradtyp zu sagen, dass es ein optimales Fernreise-Motorrad ist. Es ist handlich und relativ leicht (gegenüber der 1200er). Der Spritverbrauch ist sehr gering. Wir benötigten mit beiden BMWs auf über 18.000 km im Durchschnitt 4,2 Liter/100km. Ölverbrauch war auf dieser Strecke keiner feststellbar. Leider spart BMW bei den Rad- und Lenkkopflagern. Diese sollten unbedingt vor Reisebeginn durch deutsche Qualitätslager komplett ausgetauscht werden. Auch auf den Lüfter Motor für das Kühlwasser sollte man in Augenschein nehmen. Ob es hierzu bereits Ersatz aus der Zubehörindustrie gibt, kann ich noch nicht sagen.
Weitere zwei negative Punkte zur BMW F800GS sind einmal das Anfahrverhalten unter extremen Bedingungen, wie zum Beispiel loser Schotter, feiner Sand, tiefer Schlamm oder steilen Auffahrten. Das Loskommen ohne hohe Drehzahl und schleifender Kupplung ist kaum möglich oder man würgt das Motorrad ab. Hier wäre auf alle Fälle eine andere Untersetzung des ersten Ganges sinnvoll.
Der andere negative Punkt ist das Deaktivieren vom ABS. Man muss nämlich erst stehen bleiben, um dieses abzuschalten. Da wir auf sehr vielen unbefestigten Pisten unterwegs waren, hätte ich mir gewünscht, dass man das ABS generell deaktivieren kann, bzw. dass es sich nach dem Motorstart die letzte Einstellung merkt und dann dementsprechend ein- oder ausgeschalten ist.

Folgende Anbauten hat der Zubehörhandel bereits im Sortiment. Hier eine Auflistung meiner Kaufteile und ein kurzer Erfahrungsbericht:

• LED Zusatzscheinwerfer Nebel/Nebel (Touratech): Auf alle Fälle ein Pluspunkt zur Sicherheit, um besser gesehen zu werden.

• Schutz für Bremsflüssigkeitsbehälter Lenker (Touratech): Hat sich bewährt, nachdem eine Krähe unbedingt meinte, sie müsse noch im Eilflug die Straße überqueren und voll bei 100 km/h dagegen donnerte. Ohne den Schutz wäre vermutlich der Behälter (wird auch oft als Urinbecher bezeichnet) abgerissen.

• Schutz für Bremsflüssigkeitsbehälter hinten (Touratech): In wieweit er aktiven Schutz bietet, kann ich nicht sagen. Man könnte es sich aber vorstellen.

• Scheinwerferschutz Edelstahl mit Schnellverschluss (Touratech). Ich hatte mal auf einer solchen Reise keinen Scheinwerferschutz an der BMW und dann hatte das Scheinwerferglas vermutlich von einem Steinschlag einen Sprung. Der Schnellverschluß ist gut, da das Lampenglas öfters von Schmutz gereinigt werden musste und man somit sehr schnell drankommt zum Putzen.

• Hard Part für Kühler (Touratech): Direkter Nutzen war nicht erkennbar. Könnte aber beim Sturz sicherlich hilfreich sein.

• Lampen Blendschutz (Touratech): Wirkt gegen das vom Scheinwerferschutz in Richtung Fahrer reflektierendes Licht.

• Nummernschild Spritzschutz (Touratech): Bei den Staub und Schlammpisten hier ist trotzdem alles versaut. Aber als zusätzliche Nummernschildversteifung ist er ok.

• Flaschenhalter zweifach für Koffer (Touratech): Sieht nett aus. Die Flaschen sind aber immer voller Schmutz. Auch die Touratech Spanngurte sind nicht optimal. Beim Verschließen hakeln sie und man muss sie sehr feste anziehen, da sehr steif. Sonst verliert man die Flasche (siehe Erwin). Beim Öffnen benötigt man wieder viel Kraft, um die Krallen, die sich während der Fahrt in das Gurtmaterial eingearbeitet haben, zu lösen.

• Aluminium Boxen (RMS): Diese Alukoffer sind wirklich empfehlenswert, wenn man diese folgendermaßen modifiziert:

1. Umbau der Kofferdeckel auf Hebelspannverschluss. Im Original werden die Deckel über ein Scharnier geöffnet und geschlossen. Dies hat den Nachteil, dass bei einem querliegenden Packsack, dieser erst entfernt werden muss, damit die Koffer geöffnet werden können. Ich habe die Scharniere entfernt und an beiden Seiten Hebelspannverschlüsse angebracht. Somit kann der Deckel leicht unterhalb des Packsackes herausgezogen werden.

2. An den beiden Flügelschrauben, die sich im Koffer befinden und diese mit dem Rahmen verbindet, ist folgendes umzubauen:

a: Die Flügelschrauben wurden durch Linsenkopf-Inbusschrauben ersetzt. Dies hat den Vorteil, dass man beim Herausnehmen von Gewand, welches zum Beispiel in Kompressionsbeutel steckt, nicht hängen bleibt und den Beutel beschädigt.

b: Die Koffer sollten bei den beiden Befestigungsschrauben mit einem Alublech noch verstärkt werden. Bei mir sind nun Langlöcher vorhanden, da ich keine Verstärkung angebracht hatte und sich die Schrauben lockerten.

c: Die Schrauben sollten ca. 8 mm länger sein, damit man diese zusätzlich mit Stoppmuttern noch sichern kann. Nach dieser Modifikation hatte ich dann kein Problem mehr mit lockeren Schrauben.

3. Dichtungsmaterial im Kofferdeckel wurde erneuert und doppelt angebracht.

4. Die Koffer sollten am besten gleich eloxiert bestellt werden. Somit verhindert man weitgehend den schwarzen Aluabrieb.

• Progressive Austauschfedern für Gabel und Federbein (Hyperpro): Ob dies ein 100 %iges Komfort Plus ist, kann ich nicht sagen, da kein direkter Vergleich vorhanden war. Mir ist nur aufgefallen, dass sich mit dieser Modifikation bei 50 bis 60 Stundenkilometer das komplette Motorrad leicht aufschaukelt. Auch andere Fernreisende, die ihr Motorrad ebenso mit den progressiven Federn ausgerüstet haben, schilderten ähnliches Problem. Abhilfe soll ein dünnflüssigeres Gabelöl schaffen. Ich habe es noch nicht ausprobiert.

• Schalthebel einstellbar (Wunderlich): Die Rollfunktion ist erst mal einige Zeit gewöhnungsbedürftig. Im Gegensatz zu dem normalen Schalthebel mit festen Gummiknauf gibt es hier keinerlei Verschleiß (Gummi-Abrieb) und auch der Stiefel wird geschont. Er ist zwar teuer, ich würde ihn aber wieder kaufen.

• Seitenständerplatte (Wunderlich): Reduziert merklich das Einsinken im weichen Boden. Würde ich mir sofort wieder kaufen.

• Tankrucksack (Wunderlich). Der Tankrucksack sitzt perfekt und nichts wackelt Das Ersatzvisier passt optimal in die Krümmung der Innentasche. Ebenso ist man relativ schnell am Fotoapparat. Braucht man nach einem Einkauf kurzfristig mehr Platz, dann kann man den Tankrucksack mittels Reißverschluss vergrößern. Eigentlich sollte der Tankrucksack bereits Regendicht sein. Aber zum Schutz der deponierten elektronischen Geräte, habe ich mir noch zusätzlich eine Regenhaube dazugekauft.

• Griffgummi "GRIP PUPPIES" (Wunderlich): Haben sich für große Hände (ich habe Größe 9,5) sehr gut bewährt. Zeigen auch nach 18.000 km nur leichten Verschleiß. Nachteil ist, dass sich durch die Gummis die Leistung der Griffheizung reduziert.

• Ölstopfen (Wunderlich): Der Spezialschlüssel für diesen Ölstopfen habe ich an den Zündschlüssel gehängt. Bei der nächsten Ölkontrolle merkte ich, dass der Zapfen von diesem Spezialschlüssel heraus vibriert ist und somit der Ölstopfen nur noch mit einer Kombizange geöffnet werden konnte. Zum Glück braucht die GS so gut wie kein Öl. Preis/Leistung leider ungenügend.

• Gabelschützer Neopren (Touratech): Die Wirkung werde ich beim nächsten Gabelölwechsel sehen. Kann also hierzu noch nichts sagen.

• Kettenritzel *S* 15 Zähne: War während der Reise zu faul, das Ritzel umzubauen. Es sollte aber beim Anfahren im Sand schon merklich unterstützend wirken.

• Schutz Hupenbetätigung (Touratech): Minimiert das Gehupe bei normaler Lenkbewegung, verhindert es aber nicht bei kräftigen Links Einschlag.

• Expansion Bag (SW-Motech): Soweit nicht schlecht, wenn die Reißverschlüsse besser wären. Diese setzten sich bei Staub zu und der Reißverschluss lässt sich nur noch erschwert bewegen. Wasserdicht ist er leider auch nicht.

• Große Gepäckbrücke (Eigenbau): Wurde speziell für die Aufnahme des Expansions Bag und für den Reservereifen konstruiert. War für diese Zwecke optimal (bis auf die abgerissene Vernietung).

• Benzinkanister Halterung für Fußrasten (Eigenbau): Diese wurde vor der Abfahrt wieder abgebaut, da die Fußfreiheit nach hinten fehlt und die Halterung in das Wadenbein schlägt.

• Enduroreifen K60 (Heidenau): optimale Reifen für solch eine Strecke. Sehr langlebig bei gemäßigter Geschwindigkeit und gleichmäßiger Fahrweise.

• Gepäcksack gelb 95 Liter (Touratech): Ich war bis jetzt nur mit Packsäcken unterwegs, die von oben zu befüllen waren. Sie haben den Vorteil, dass man alles „komprimiert“ in den Sack stopfen kann, und dann über den Rollverschluss verschließt. Dieser gelbe Gepäcksack hat den Vorteil, dass man nicht alles erst ausräumen muss, um an die untersten Teile zu gelangen, da er über die ganze Längsseite den Rollverschluss besitzt. Wasserdicht ist er auch, wenn man die Öffnung mindestens 3 mal einrollt. Das „komprimieren“ und einrollen ist aber etwas umständlicher und kraftaufwändiger als bei den normalen Packsäcken.

• Helmsprechanlage Cardo Scala Rider G4: Erwin und ich waren mit dieser Plapperbox verbunden. Als sie mal für einen Tag ausfiel (nach einer Neu-Synchronisierung funktionierte sie dann wieder), ging uns beiden wirklich etwas ab. Nicht, dass wir andauernd miteinander ratschten, es wurde aber oft die Route vom Navi verglichen oder Pausen durchgesprochen. Ebenso gab es vom Vorausfahrenden immer Tipps wie „Achtung, Sand in der Kurve“, „Tiefes Schlagloch“, „Viecher“…

• Garmin zumo 660: Tourbewärtes Navi, welches mit den kostenlosen und detaillierten Open Maps Straßenkarten bespielt werden kann. Ebenso kann man sich im Internet tausende von Waypoints herunterladen und auf das Garmin spielen. Die sehr zerbrechlich wirkende originale Garmin Motorradhalterung funktionierte auch nach den heftigen Rüttelpisten einwandfrei. Es gibt zwar im Zubehörhandel abschließbare Halterungen, die aber sehr viel schwerer sind und auch den Satellitenempfang einschränken sollen.

• GoPro Hero: Ich habe noch die alte GoPro Aktionkamera. Diese ist bei mir so am Helm befestigt, dass noch ein Teil vom Visier in das Bild hereinragt. Somit stabilisiert sich das Bild für den Zuschauer. Die neue GoPro Hero 3 hat zwar eine Fernbedienung, aber viele Reisende bemängelten die kurze Batterie Standzeit. Bei meiner hielt das Akku meistens einen Tag.

Sonstiges nützliches Equipment:

Sidi Stiefel: Scheinbar ein beliebter Stiefel bei den Motorradreisenden. Meine Stiefel sind dicht und bieten einen guten Knöchelschutz.

Zelt Exped Venus II: Kleines, leichtes Zweimannzelt, dass für eine große Person mit viel Gepäck (Helm, Motorradklamotten, Gepäckrolle, …) ausreichend ist. Es ist alleine auch bei Wind leicht aufzubauen und dicht war es bei meiner Reise auch.

Schlafsack Mountain Equipment Dreamcatcher: Relativ kompakter Daunenschlafsack, der eine „Dehnfuge“ für meine langen Beine besitzt. Endlich mal ein Schlafsack, bei dem ich die Beine anziehen kann.

Matratze Exped SynMat: Habe ich bereits seit mehreren Jahren im Einsatz und schlafe darauf sehr gut.

Kocher Primus OnmiLite TI: Kleiner leichter Kocher, der mit Benzin und Gas betrieben werden kann. Ich hatte 3 Gaskartuschen dabei, welche vollkommen für meine Bedürfnisse ausreichten. Benzin habe ich noch nicht ausprobiert, da ich den Kocher im Motorrad-Koffer transportierte und dort keinen Benzingeruch wollte.

Werkzeugauflistung:
• Montierhebel 3x
• 1 Schraubendreher klein
• Gabelschlüssel 8/9, 12/13, 13/14, 17/19 mm
• Innensechskant Winkelschlüssel (Inbus) HX 1,5 / 2,0 / 2,5 / 3,0 / 4,0 / 5,0 / 6,0
• Innensechskant Winkelschlüssel (Torx) TX 8 / 10 / 15 / 20 / 25 / 27 / 30 / 40 / 50
• Nüsse 1/4" 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 / 11 / 12 / 13
• Nüsse 1/4" HX 5 / 6 (Lampe?)
• Nüsse 1/4" (Innen-Torx) E 6 / 8
• Nüsse 1/4" (Torx) T 20 / 25 / 30 / 40
• Nüsse 1/2" 8 / 10 / 13 / 16 / 17 / 2x18 / 19 / 22 / 24 / 27 / 30
• Nüsse 1/2" (Torx) T 45 / 50 / 55
• Nüsse 1/2" (Innen-Torx) E 10 / 12 / 14
• Nüsse 1/2" (Inbus) HX 6 / 8 / 10
• Ratsche klein 1/4'' mit Verlängerung und Gelenk
• 1/2'' - Verlängerung mit Gleitstück auf 1/2" als Ratsche Ersatz
• 1/2" Verlängerung kurz
• Zündkerzenschlüssel lang 16er
• Zündkerzenstecker Abzieher (Wunderlich)
• Wasserpumpenzange
• Kombizange mit Saitenschneider
• Spezialnuss zum Reifenwechseln
• Fühlerblattlehre 0,05-1,0 mm ?
• Spitzzange
• Sägeblatt
• Bindedraht
• Talkum und Reifenseife umfüllen und einpacken
• Rund- und Flachfeile klein
• Dichtmasse
• Talkum und Reifenseife umfüllen und einpacken
• Gewebe- und Isolierband
• Gummiringe (aus Motorradschlauch)
• Kabelbinder klein - mittel - gross
• Schlauchschellen
• Kabel Draht dick und dünn
• Einweghandschuhe
• Mini Starterkabel
• Messgerät Voltcraft VC 11
• Lötkolben 12V incl. Lötzinn
• Lüsterklemmen, Quetschverbinder und Stecker
• Alu Dichtmasse (Epoxydharzknetmasse)

GS911: BMW Hard- und Softwaretool, um den Fehlerspeicher der GS auszulesen. Ich verwende dieses Tool schon jahrelang auch bei anderen BMW Motorrädern. Ist wirklich empfehlenswert.

InReach SOS System: Dieses Iridium Satelliten SOS System gibt einem selber und der Familie Zuhause eine gewisse Sicherheit. Es ist zwar kein Satelliten-Telefon, aber man kann damit weltweit und unabhängig vom Handynetz Kurznachrichten verschicken. Im Notfall gibt es den SOS Knopf, wo die Position an eine rund um die Uhr besetzte Hilfsorganisation geschickt wird, die dann sofort weitere Hilfsmaßnahmen wie die Rettung einleiten. Ist günstiger und kleiner als ein Satelliten-Handy.

Panasonic Lumix TZ-61 Kompaktkamera: Kleine handliche Kamera, die für meine Ansprüche optimal war. Ausgerüstet mit 2 zusätzlichen Akkus und zwei 32 GB SD-Karten konnte jeder Schnappschuss festgehalten werden.

Netbook ASUS A100TA: Kleiner Computer der alles hat, was man auf so einer Reise braucht. Word, um die Bloggertexte vorab zu verfassen, Bildbearbeitung (GIMP), um die Bilder bearbeiten und zu komprimieren, Garmin Software (BaseCamp), um Waypoints und Routen auf das Navi zu transferieren, BMW Software, um den Fehlerspeicher auszulesen (GS911) bzw. das Reparaturhandbuch anzusehen, sowie Internetzugang.


Erwin und seine BMW F800GS Adventure:

• Alle Lackteile wurden mit Schutzfolie beklebt (quasi unsichtbar).Nachdem es teilweise sehr Staubig war ist an der Folie ein Abrieb erkennbar, besonders dort wo der Tankrucksack aufliegt. Der Lack würde dort bestimmt auch so aussehen.

• Schutz für Bremsflüssigkeitsbehälter Lenker

• Schutz für Bremsflüssigkeitsbehälter hinten

• Hard Part für Kühler: Direkter Nutzen nicht erkennbar, könnte aber bei den Rüttelpisten seinen Zweck durchaus erfüllt haben.

• Lampen Blendschutz: Nur noch an den Ecken vom Lampenschutz war das Licht vom Scheinwerfer zu sehen.

• Nummernschild Spritzschutz

• Flaschenhalter zweifach für Koffer: Flaschen sind schnell griffbereit, eine Alu-Flasche habe ich auf den schlechten Strassen verloren, die Gurte scheuern sich langsam durch. Eine Plastikflasche hat es auch durchgescheuert.

• Scheinwerferschutz Kunststoff mit Schnellverschluss: hat viel Dreck vom Scheinwerfer abgehalten und konnte zum Reinigen einfach abgezogen werden.

• Seitenständerplatte: ist bei dem teilweise lockerem Boden empfehlenswert.

• Ölwannenschutz: Die Steinen die im Ölwannenschutz eingeschlagen haben möchte ich nicht ohne Schutz gegen die Ölwanne bekommen. Einmal bin ich auch im Gelände aufgesessen.

• Krümmerschutz. Die Krümmer sind noch Beulenfrei.

• zusätzliche Steckdose: War für die Stromversorgung im Zelt notwendig.

• Tankschutzbügel: Hat seine Arbeit getan, nachdem mir einmal der Vorderreifen weggerutscht ist und ich das Moped hinlegen musste. Die Kunststoffteile sind alle Kratzerfrei. (Der Tankschutzbügel nicht mehr)

• Halterungen an den Koffern: Ist für die Werkzeugbox.

• Kanisterhalter an den Fußrastern: Auf der Strasse gut, im Gelände fehlt die Fußfreiheit nach hinten, besonders wenn man das Motorrad mal abfangen muss.

• Lenkertasche (Wunderlich): Hat sich an den Grenzen sehr bewährt. Die Ausweispapiere waren immer schnell griffbereit, auch mit Handschuhen.




Wer noch weitere Informationen über dieses oder weiteres Zubehör benötigt, der meldet sich einfach bei uns.


Bilder werden noch folgen...




Dienstag, 12. August 2014

Deutschland hat uns wieder

Wir und die Motorräder (die 95 kg schweren Kisten haben gehalten!) sind wieder gut Zuhause angekommen.
Der mongolische Zoll hat scheinbar in der Kiste alle Motorradkoffer und sonstige Packtaschen durchwühlt aber dann leider nicht mehr verschlossen und befestigt. Dies hatte zur Folge, dass ein paar Teile aus einem Koffer herausfielen und verschwunden sind. Ebenso hat es Erwins Benzinkocher nicht mehr bis Deutschland geschafft. Wer nun sein Essen damit zubereitet, wird uns für immer ein Geheimnis bleiben.
Erwin ist mit der Aeroflot über Moskau nach Hause geflogen und Wolfgang mit der Türkisch Airways über Istanbul. Diese hatte den Vorteil, dass dort 40 kg Gepäck (in 2 Taschen) plus 10 kg Handgepäck erlaubt sind, was auch voll ausgenutzt wurde. Der Nachteil ist, dass dieser Flug ca. 2 Stunden länger dauert und auch ein paar Euro teurer war.
Der Motorradtransport erfolgte übrigends über die Firma Landbrige (www.landbridge.mn). Herr Enkbayar ist dort ein sehr hilfsbereiter Mitarbeiter und hat alles geregelt Der große Vorteil der Luftfracht ist, dass das Motorrad innerhalb ein paar Tagen am Zielort ist. Günstiger ist es zwar mit dem LKW, aber dann hätte der Transport fast ein halbes Jahr gedauert.

Freitag, 1. August 2014

Das große Wiegen

Die Kistengröße stand nun fest. Laut Raumvolumen dürften wir ca. 300 kg haben. Nun hatten wir für heute einen Termin in der Garage, um das tatsächliche Gewicht der Kiste festzustellen. Dazu stand eine Waage zur Verfügung und die Kistenbastler von gestern kamen mit einem Stapler angefahren.


Der erste Wäge-Versuch ging die Waage auf Anschlag, denn sie ist für maximal 300 kg ausgelegt. Die nächste größere Waage stand nur am Flughafen (20 km entfernt) zur Verfügung. Wir entschieden uns, eine Kiste zu öffnen, die Koffer und das Vorderrad herauszunehmen und somit die Kiste sowie die anderen Teile einzeln zu wiegen.
Nun kamen wir auf ein Gesamtgewicht von knappen 345 kg. So wie es ausschaut, ist das Schwerste von allen, die Holzkiste.
Wenn diese auch so standfest ist, dass unsere Motorräder unbeschadet in Deutschland ankommen, dann sind wir zufrieden.

Größere Aktivitäten fanden heute am letzten Tag in der Mongolei nicht mehr statt.

Eine Zusammenfassung über unsere Ausrüstung und der Zubehörteile unserer Motorräder wird es demnächst hier im Blog geben.



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77. Tag: 0 (18) Länder, 000 km (18241 km), 0h00' (318h27')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1750 m).

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Donnerstag, 31. Juli 2014

Kisten basteln

Heute hatten wir einen langen Tag.
Um 10 Uhr war zwei Kilometer entfernt vom Hotel der Treffpunkt mit dem Kistenbauer für unsere Motorräder. Als wir dort komplett bepackt mit unserm gesamten Reisegepäck ankamen, lagen bereits ein paar Bretter und Papp-Funier (Schrankrückwände) am Boden in einer Hofeinfahrt. Nach kurzer Diskussion durften wir dann in die dortige Tiefgarage fahren.


Also Plane auf den Boden ausbreiten, Moped draufstellen und runter mit so manchen abstehende Motorradteile, damit die Box so klein wie irgendwie möglich gestaltet werden kann. In der Luftfracht zählt jedes Gramm und jedes Volumen. Hierzu gibt es eine einfache Formel:

Länge x Breite x Höhe geteilt durch 6000.

Dies ergibt das Volumengewicht. Und je nachdem ob das reale Gewicht oder dieses Volumengewicht höher ist, wird das Größere berechnet.

Während wir schraubten, wurde das Motorrad vermessen und angefangen, die Kiste von ein paar Mongolen mit Zersägen von ein paar Bretter aufzubauen. Da diese Bretter und Bohlen bereits gebraucht waren, mussten Sie aber erst einmal die alten Nägel entfernen.


Dann ging es Zug um Zug. Motorrad auf die Bodenplatte der Kiste, Vorderrad raus, Federbein und Gabel auf Block ziehen, noch Seitenteile, Lenker abbauen, Batterie abklemmen und Tank leer machen. Dann alle abgeschraubten Motorradteile und Alu-Koffer in die Freiräume der Kiste verstauen.





Als endlich alles verstaut und die Kiste verschlossen wurde, war es 22 Uhr.


Damit das Gewicht für unser Fluggepäck passt, musste auch hier dementsprechend umgeräumt werden.

Jetzt ging es mit dem Taxi, dass bis oben hin mit unseren Flug- und Handgepäck beladen war, zurück in das Hotel

Der Hunger und Durscht war so groß, dass wir kurz vor Mitternacht noch ein Restaurant besuchten

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76. Tag: 0 (18) Länder, 002 km (18241 km), 0h10' (318h27')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1750 m).

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Mittwoch, 30. Juli 2014

Der letzte Motorrad-Tag

Als wir vor 3 Tagen hier im Hotel ankamen und wir fragten, wo wir das Motorrad sicher abstellen können, bot man uns für knappe 2 Euro einen Platz in der „Hotel-Garage“ an. Der Platz vor dem Hotel ist mit einer Videokamera ausgestattet und wir fanden diesen auch für sicher. Somit entschlossen wir uns, das Motorrad dort zu parken, da sich Sicherheitspersonal im Hotel befindet.
Vor 2 Tagen wechselte die Schicht vom Sicherheitspersonal und dieser stellte beide Überwachungskameras direkt auf unsere Motorräder ein.
Gestern war wieder ein neuer Sicherheitsbeamter im Hotel tätig und dieser wollte unbedingt, dass wir wegen der Sicherheit die Motorräder in die „Hotel-Garage“ stellen.
Sogar die Dame an der Hotel Rezeption sagte, dass wir nichts bezahlen müssten und es sicherer wäre.
Somit ließen wir uns überreden und fuhren hinter dem Sicherheitsbeamten zu der „Hotel-Garage“. Wer nun meint eine „Hotel-Garage“ ist ein überdachter abgeschlossener Bau, der irrt genauso wie wir. Nach 500 Meter sprach er einen Mann an, der dann das Tor zu einem Eisenhandel und Lagerplatz öffnete. Dieser war von einem hohen Zaun umgeben, wurde mit großen Scheinwerfern ausgeleuchtet und von einem Wachmann aus einem Wachtürmchen aus bewacht.
Wir bekamen einen Abstellplatz zwischen langen Eisenstangen im Freien zugewiesen.
Wir waren erst kurz im Hotel zurück, als wir bereits das erste Mal die Motorradalarmanlage pfeifen hörten. Die Nächte davor, als die Motorräder vor dem Hotel standen, wurde diese nie ausgelöst.
Auch heute Früh hörten wir die Alarmanlage mehrmals. Wir entschieden uns, die Motorräder gleich in der Früh wieder vor das Hotel zu stellen. Als wir in der „Hotel-Garage“ ankamen, wimmelte es dort von Leuten und reger Eisenhandel war am Laufen und unsere Motorräder unbeschadet mitten drin.

Mit sicher am Mann verstauten Wertsachen haben wir dann heute den „Schwarzmarkt“, der sowas wie ein großer Basar ist, in dem man so ziemlich alles kaufen kann (außer Kaschmirwolle), besucht.

Nachdem wir jetzt unsere Fahrten in der Stadt ohne Gepäck machen, macht sich auch das Lenkkopflager von Erwins Adventure mit einer Rasterstellung bemerkbar (Kilometerstand 24.000).



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75. Tag: 0 (18) Länder, 035 km (18239 km), 1h30' (318h17')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1750 m).

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Dienstag, 29. Juli 2014

Die Suche nach Kaschmir

Gestern beim Abendessen in einem koreanischen Restaurant machten wir für heute einen Frühstückstermin für 10 Uhr aus. Wegen den Sprachbarrieren wussten wir nicht, was uns erwartet.
Wir mit unserer deutschen Pünktlichkeit waren natürlich um 10 Uhr Vorort. Bekamen auch gleich einen Kaffee und heiße Schokolade und warteten dann 45 Minuten auf unser Frühstück, wurden aber nicht Enttäuscht.



Im Auftrag von Wolfgangs Regierung machten wir jagt auf Kaschmir Wolle, die man angeblich in Ulaan Bataar günstig erwerben kann. Wir wurden von einem Factory Outlet zum Nächsten geschickt. Es gab zwar alle möglichen Klamotten aus Kaschmir zu kaufen aber keine Kaschmir Wolle zum Selberstricken. Nach knappen 5 Stunden Fußmarsch gaben wir dann auf.

Wir sahen die Wolle vorbeifahren, haben sie aber leider nicht erwischt.



Unterwegs bei der Suche nach der Kaschmir Wolle in Ulaan Bataar haben wir noch so einiges anderes entdeckt.


Zementverkäufer incl. Verladung:


Sandverkauf:


Sandverladung:


Schlosserarbeiten:


Eisenhandel:


Holzhandel:


Mauersteinherstellung:



Danach erledigten wir die für uns wichtigen Sachen, nämlich Motorradwäsche. Wir befreiten unsere Motorräder von einigen Kilogramm Restschlamm und Sand, wobei Zuhause mindestens noch 2-mal nachgereinigt werden muss.


Jetzt sitzen wir wieder bei dem Koreaner und genießen unser Essen und das schnelle Internet vom Restaurant.





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74. Tag: 0 (18) Länder, 004 km (18204 km), 0h10' (316h47')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1750 m).

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Montag, 28. Juli 2014

Die Hauptstadt Ulaan Bataar

So ein feines Frühstück wäre nicht schlecht, dachten wir uns und wollten ins Hotelrestaurant gehen. Dies hatte aber leider um 9 Uhr noch nicht auf. Die Frage nach Breakfast an der Hotelrezeption wurde mit einem Wink auf die gegenüberliegende Straßenseite abgetan, wo sich mehrere Geschäfte und Restaurants befinden.
Also rüber über die Hauptverkehrsstraße und ins geöffnete Restaurant. Hier wurde die Frage nach Breakfast bejaht und uns ein Tisch zugewiesen.
Dann bekamen wir die Speisekarte mit allen Fleisch- und Fischgerichte, aber auf der nichts von einem Frühstück zu finden war.
Zum Schluss blieb uns nichts anderes übrig, als im Supermarkt (wir klapperten hierfür 4 Märkte ab) Brot und Schokoaufstrich zu kaufen und im Hotelzimmer zur frühstücken.

Als nächstes stand auf unserer Liste, den Motorradtransport zu organisieren bzw. Details für den Ablauf zum Verpacken und den Papierkrieg zu bekommen.

Am Nachmittag schauten wir noch im Traveller-Treff OASIS vorbei, wo wir auch wieder bekannte Gesichter trafen, die uns in Usbekistan über den Weg gelaufen sind.

Leider gibt es in Ulaan Bataar nicht viele großartige Sehenswürdigkeiten, welche besichtigungswert wären.

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73. Tag: 0 (18) Länder, 22 km (18200 km), 0h58' (316h37')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1750 m).

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Sonntag, 27. Juli 2014

Die Enttäuschung

Die Nacht war relativ ruhig. Fast kein Wind und im Zelt Temperaturen von 12 Grad.
Erwin hat gestern Abend noch seine Motorradstiefel geputzt



und zum Trocknen (die waren wegen den Wasserdurchfahrten innen nässer als außen) auf sein Motorrad gelegt.
Und dann geschah das, was wir eigentlich nicht dachten. Es kam diesmal ein mongolischer Bandit vorbei (Indianer und Cowboy hatten wir ja schon, jetzt ist die Wildost-Story komplett) und nahm die Stiefel ungefragt mit. Somit nahm er Erwin die Entscheidung ab, ob er die Stiefel wieder mit nach Hause nehmen soll.
Die Befürchtung, Wasserdurchfahrten mit Turnschuhen bei der weiteren Reise meistern zu müssen, traf nicht ein. Nur noch ein paar Stellen mit maximal 15 cm Wasser waren zu durchfahren. Ansonsten mongolische Pistenautobahn und die letzten 30 km zu unserem ausgesuchten Ziel sogar geteert.
Dieses Ziel sollte Kharkhorin werden, da dort ein „Turtle-Rock“ und ein „Phallus-Rock“ zu besichtigen ist. Der Phallus-Rock (Penis-Felsen) lag direkt auf der Strecke und man sah bereits von der Hauptstraße einen Parkplatz mit mehreren Autos.
Wir stellten uns hier eigentlich ein riesiges Felsengebilde in der Schniedel-Form vor. Was wir aber dort sahen, war zwar auch aus Stein, aber so klein, dass man ihn einzäunen musste, damit ihn der mongolische Bandit nicht auch noch mitnimmt.


Nach dieser Enttäuschung suchten wir ein Hotel, wo uns aber die überzogenen Preise abschreckten. Dann sahen wir noch im Reiseführer das Bild von den Turtle-Rock (Schildkröten-Felsen), bei dem unsere Vorstellungen und die Realität genauso auseinandergingen und so entschieden wir uns, weiterzufahren.
Wir fuhren von „Hotel“ zu „Hotel“ auf asphaltierter Straße weiter. Alle Hotels die wir ansahen, hatten zwar zwei oder mehrere Betten, aber kein Wasser im Zimmer, keine Dusche und die Toilette war irgendwo außerhalb des Gebäudes. Dies entsprach auch nicht unserer Vorstellung eines Übernachtungsplatzes.
100 km vor Ulaan Bataar entschlossen wir uns, durchzufahren und dort ein Hotel zu suchen. Aber auch hier irrten wir erst einmal durch sechs Hotels, bis wir eines fanden, das eine warme Dusche hat, die Zimmer nicht so stark nach Zigarettenrauch stanken und bei dem die Motorräder nicht auf der Hauptstraße stehen.

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72. Tag: 0 (18) Länder, 491 km (18178 km), 8h25' (315h39')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1280 m).

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Samstag, 26. Juli 2014

Endurospass vom Feinsten

Gestern planten wir die letzten 5 Fahrtage in der Mongolei.
Um noch mal in den Genuss von ein paar Bergstraßen zu kommen, legten wir die Route einfach Richtung Norden.
Es geht vorbei an einen mongolischen Goldgräberwahn, wo ein ganzes Tal umgebuddelt wird.


2 Pässe mit einmal knappe 2400 und einmal knappe 2300 Höhenmeter waren zu überwinden.

Jede Menge Flussdurchquerungen mit bis zu 0,5 Meter tiefes Wasser,



matschige Wiesen,


grobes Geröll,


Abfahrten mit über 20 % Gefälle und Fahren quer zum Hang in sandigen Spuren.



Übernachtung auf einer Wiese in der Nähe eines Wasserfalles, der in einem Naturschutzgebiet liegt



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71. Tag: 0 (18) Länder, 148 km (17687 km), 5h32' (307h14')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1850 m).

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Freitag, 25. Juli 2014

Die Tage sind gezählt

Wir hatten heute nur 73 km bis nach Arvaikheer zu fahren. Dabei gab es wieder einiges an Rüttelpisten. Scheinbar sind die einheimischen Mopedfahrer auch so davon genervt, dass sie sich eine eigene Fahrspur gelegt haben. Diese nutzen wir dann auch für ein quasi rüttelfreies vorwärtskommen.


Jetzt wird im Hotel erst mal die neue Route für die letzten Tage in der Mongolei geplant.

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70. Tag: 0 (18) Länder, 73 km (17539 km), 2h10' (301h42')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1830 m).

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Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Ruinenstadt Ongiin Khiid

Bei strahlend blauen Himmel und tausend kleinen Fliegen (es war windstill) starteten wir wieder Richtung Wellblech.
Das Unwetter, das uns in der Nacht verschonte, erschwerte heute dafür unsere Fahrt. Es gab Abschnitte, wo auf der Piste frischer, weicher Sand durch den dortigen Regen angeschwemmt wurde. Wir kamen dort so langsam vorwärts, dass uns sogar das Navi fragte, ob es in den „Fußgängermodus“ umschalten soll.

Wir trafen genau um 12 Uhr bei 32 Grad an dieser Ruinenstadt „Ongiin Khiid“ ein.
Nachdem Chingghis Khaan auch hier alles nieder gemacht hat, ersparten wir uns die Besichtigung in der Mittagshitze und machten nur ein paar Fotos vom gegenüberliegenden Hügel aus.


Bei der weiteren Fahrt wiederholten sich alle Pistenzustände.

In einem Ort tankten wir noch mal ein paar Liter vom guten 80 Oktan Benzin.

Um trockenen Fußes auf die andere Seite des Baches zu kommen, gab es eine Fußgängerbrücke, die nach näheren betrachten auch für unsere Motorräder geeignet war.


Die schwarzen Gewitterwolken in Fahrtrichtung ermahnten uns, dass wir die 80 km entfernte größere Stadt nicht mehr erreichen werden. Deshalb wollten wir in der nächsten Ortschaft Wasservorrat für die Übernachtung kaufen.
Diesmal war das aber gar nicht so einfach. In den Regalen stand nur Vodka und in den Kühlschränken nur Cola und Bier. Wir bekamen in 3 Märkten, die wir besuchten, nur eine einzige große Flasche Wasser.

Einige Kilometer hinter dem Ort gleiches Spiel wie immer. Ab in die Pampa, Zelt aufbauen und übernachten.


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69. Tag: 0 (18) Länder, 158 km (17466 km), 4h41' (299h32')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1480 m).

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Mittwoch, 23. Juli 2014

Zu den roten Cliffs

Die Strecke zu den roten Felsen war wie eine mongolische Pisten-Autobahn, zwar Schotter aber für maximal Geschwindigkeiten um die 60.
Wie auch schon bei den Orten erwähnt, werden auch bei den Sehenswürdigkeiten die Pisten immer schlechter, je näher man dort hinkommt.
Von den roten Felsen waren wir etwas enttäuscht, da wir uns „Berge“ vorstellten. Hier handelt es sich aber um eine Höhenänderung von einem Plateau zum tiefer gelegenen.



Als wir in der tieferen Ebene weiter fuhren, hatten wir mit der Kombination Wellblech und tiefen Sand zu kämpfen. Die Temperatur kletterte auf 36 Grad. Der Rückenwind blies zum Teil den von unseren Motorrädern aufgewirbelten Staub an uns vorbei.

Es gibt hier scheinbar auch andere Tiere als Hammel zum Abendessen.


Nur dieses Kamel war uns doch etwas zu mager.



Irgendwann war das ewige Gerüttel so Nerv tötend, dass wir links in die Pampa gefahren sind und in unsere Zelte unter Aufsicht von dicken, schwarzen Wolken, sowie einem mongolischen Indianer aufstellten.

Das Unwetter zog mit ein paar Regentropfen und viel Wind an uns vorbei.

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68. Tag: 0 (18) Länder, 175 km (17308 km), 5h56' (294h51')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +6 Stunden

Übernachtung in der Mongolei (Höhe 1120 m).

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