Montag, 30. Juni 2014

Die kleinen Hindernisse.

Der heutige Tag begann schon recht sportlich, indem wir die steile Schotterabfahrt von gestern wieder hinauf mussten. Aber mit vereinten Kräften brachten wir die beiden über 300 kg wiegenden BMW Motorräder (incl. Gepäck) heil nach oben.


Jetzt gab es zur Muskelauflockerung wieder 30 Kilometer leichtes Rütteln auf weiterer Wellblechpiste bis zur Hauptstraße bei der von der Sonne großflächig der Teer weich wurde.

Weiter ging es dann durch die endlos großen und ebenen Steppen und Felder. Sogar die Schafe und Kühe suchen auf den Teerstraßen nach fressbarem, was sie scheinbar auf den Feldern nicht finden oder warum stehen diese Viecher immer auf der Straße rum?

Wieder war die Hotelsuche bei 36 Grad eine größere Geschichte. Es wird nur Russisch gesprochen, kein Englisch. Und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt hier auch nicht ganz.
Das vierte angefahrene Hotel kam dann unseren Erwartungen am nähersten.

Bargeld zu bekommen ist in Kasachstan auch nicht ganz so einfach, da die meisten Geldautomaten nicht funktionieren. Wir probierten öfters bis zu vier Automaten aus, um an das gesuchte Bargeld zu kommen. Dann gibt es noch die Einschränkung, dass nur für umgerechnet 30 Dollar abgehoben werden durfte.
Im Gegensatz zu unseren ganzen anderen bereits bereisten Ländern wird hier nur die Landeswährung in den Hotels akzeptiert.

Am Abend beim Essen bestellen scheiterten wir wieder an der Sprachhürde, wurden aber von einer Einheimischen tatkräftig bei der Übersetzung vom Englischen ins Russische unterstützt. Wie sich später herausstellte, konnte sie Deutsch besser als Englisch, da sie vor 14 Jahren für ein halbes Jahr als Au-Pair-Mädchen in Deutschland war.


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45. Tag: 0 (16) Länder, 405 km (12913 km), 6h16' (204h13')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kasachstan (Höhe 600 m).

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Sonntag, 29. Juni 2014

Unser 16tes Land (Kasachstan)

Die Fischer waren bereits fleißig beim Netzte einholen, als wir aufstanden.
Unsere Route sollte heute nochmal einen Abstecher nach Süden an der Grenze zu China entlang führen. Diese wurden aber von den Einheimischen als gesperrt bzw. unbefahrbar beschrieben. Somit nahmen wir den direkten Weg zur Grenze nach Kasachstan.
Die schlechte Straße auf den letzten Kilometer ließ uns zweifeln, ob da wirklich eine offene Grenze kommen wird. Der Himmel wurde immer schwärzer, als wir in der Ferne ein paar Häuschen erkennen konnten.
Es war wirklich der Grenzübergang nach Kasachstan.
Gleiches Spiel wie immer nur diesmal recht schnell. Wenigstens bei der Ausreise aus Kirgistan.
Die Einreise nach Kasachstan gab es was Neues. Wir mussten zuerst mit den Motorrädern durch einen Sandkasten fahren. Als wir abstiegen und Richtung Grenzhäuschen geschickt wurden, mussten wir zum Reinigen unserer Stiefeln in eine Holzkiste steigen, in der ein schmutziger Lumpen lag. Man lernt nie aus.
Jetzt mussten wir wieder alle Papiere abgeben und einen kleinen Zettel ausfüllen.
Dann gab es noch einen Posten, aber da wurde gerade Mittag gemacht. Also blieb uns nichts anderes übrig, als die gute halbe Stunde abzuwarten.
Auch hier dauerte es dann wieder länger, da der Fortschritt auch in Kasachstan Einzug gehalten hat - die Dateneingabe in den Computer.
Von Kasachstan ausreisenden Ossis, die zufällig zum gleichen Zeitpunkt hier im Grenzposten mit einem alten Peugeot eintrafen, bekamen wir den Tipp, am nahegelegenen Charyn Canyon zu übernachten.
Also auf zu dieser Sehenswürdigkeit, die gar nicht so einfach zu finden war. Zuerst suchten wir direkt neben der Hauptstraße diesen Canyon. Außer einer Aussichtsplattform und einer alten bereits vom Fluss weggespülten Straße war nichts so tolles zu erkennen.
Jetzt kam uns wieder das Navi zur Hilfe und es gab ca 10 km weiter eine längere zum Fluss führende Piste. Wie immer aus Schotter und viel Wellblech. Nach 25 Kilometer kamen wir zu einem Häuschen mit Schranke, welche nur geöffnet wird, wenn man Eintritt bezahlt. Für 12 Dollar wurde uns der Einlass zum Canyon gewährt.
Nach der echt knackigen 23% steilen Schotterabfahrt gelangten wir dann zu ein paar noch im Bau stehenden Holzhütten und einer Bar direkt am Fluss, wo wir unsere Zelte aufbauten. Helga bevorzugte die Übernachtung doch lieber in der Anhöhe.



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45. Tag: 1 (16) Länder, 296 km (12508 km), 5h42' (197h57')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kasachstan (Höhe 950 m).

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Samstag, 28. Juni 2014

Auf zum nächsten See (Issyk Kul)

Nach einer recht kühlen Nacht bei 5 Grad ging es heute nochmal über einen Pass mit 3450 Meter Höhe und dann immer bergab bis auf 1650 Meter. Die Schotterpiste ging schlagartig nach ca. 40 Kilometer in eine sehr gepflegte Teerstraße über, was für unsere alten Knochen und dem Hintern eine richtige Wohltat war.
Solche Teerstraßen haben aber auch ihre Tücken – die Polizei und ihre Radarpistole.
Die Freude hielt also nicht lange an und ein Polizist mit rotem Leuchtstab (erinnert sehr an Starwars) winkte uns von der frisch geteerten Straße. Normalerweise ist in den Ortschaften 50 km/h, aber genau auf dieser tollen buckelfreien Straße waren nur 30 km/h erlaubt. Wir wurden mit 54 km/h erfasst.
Jetzt erfolgten zähe Verhandlungen. Wir in Deutsch, die Polizisten in Kirgisisch. Die wichtigsten Fakten wurden schriftlich festgelegt. Zuerst war die Strafe für jeden von uns 2000 SOM (40 Dollar). Nach längerem hin und her wurde der Betrag auf 5000 SOM für alle Drei zusammengestrichen. Wir gaben nicht auf und bekräftigten immer wieder, dass wir nicht so viele SOM haben. Dann stieg ein Polizist aus dem Fahrzeug und holte aus einem anderen Auto ein Kreditkarten-Lesegerät. Wir machten ihm dann klar, dass wir auch keine Kreditkarte haben. Daraufhin wurde der Kurs gewechselt und es wurden 100 Dollar verlangt. Wir fingen unsere Verhandlungen mit 10 Dollar an und steigerten dann auf 11 Dollar. Langsam wurde der wortführende Polizist mürbe und fing an, das Protokoll auszufüllen und wollte, dass wir dieses Unterschreiben. Nachdem wir kein Wort lesen konnten (leider nix in Englisch), wurde von uns auch nichts unterschrieben. Nach etwa einer Dreiviertelten Stunde erhöhten wir auf 20 Dollar für alle Drei. Dieses Angebot wurde dann angenommen, bekamen unsere Papiere zurück und wurden weitergeschickt.
So wie es aussieht, kommen diese 20 Dollar nicht der Staatskasse zu Gute.
Leider liegen uns hierzu keine Verhandlungsbilder vor.

 
Ein an dem Issyk Kul See liegender kleiner Salzsee stellte sich als Touristennepp dar. Allein für das Parken vor einer Schranke wollte man bereits Geld von uns. Wir machten ein paar Fotos und fuhren die 18 km lange sehr sandige und staubige Stichstraße wieder zurück.


Übernachtet wurde an einem im Navi eingetragener „Campingplatz“, der aber nichts anderes als ein Badeplatz für Einheimische ist.
Als wir unsere Zelte aufbauten, verließen die Badegäste langsam den Strand und wir nutzten noch die Gelegenheit im See uns abzukühlen.
Kurz vor Dunkelheit kam ein alter klappriger LKW und parkte 50 Meter neben uns. Es waren Fischer, die auf ein Boot warteten und dieses dann mit den geladenen Netzten ausstatteten. Diese Netzte wurden ausgelegt und dann quasselten sie die halbe Nacht.


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43. Tag: 0 (15) Länder, 318 km (12212 km), 5h29' (192h15')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 1650 m).

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Freitag, 27. Juni 2014

Der Berg-See „Son-Kul“

Wir starteten gleich heute, wie gestern abgebrochen auf den Rüttel-/Schüttel-/Wellblechpisten.
Es begleitet uns ein stetiges Bergauf und Bergab von 1200 Meter auf 2800 Meter und zurück. Überall ziehen oder wohnen Nomaden mit riesigen Schaf-, Ziegen-, Kuh- und Pferdeherden.


In dieser Gegend wird das Brot noch selber gebacken, deshalb bekamen wir es nirgends zu kaufen.
Unser Übernachtungsziel, ein See in einem Naturschutzgebiet, liegt auf über 3000 Meter
Höhe.


Auch einen Nomaden Holländer zog es scheinbar hierher.


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42. Tag: 0 (15) Länder, 206 km (11894 km), 5h05' (186h46')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 3050 m).

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Donnerstag, 26. Juni 2014

Nochmal Usbekistan?

Etwas spätere Abfahrt in Osh, da wir noch das dortige Internet zum Bilder Hochladen genutzt haben.
Die Fahrt durch Osh war auch gleich ein Test für den reparierten Lüfter (Daumen hoch, er läuft), da wir bereits zur Mittagszeit wieder 35 Grad hatten und im Stadtverkehr wieder „Stop and Go“ angesagt war.
Die auf unserem Navi geplante Route führte uns aus Osh heraus direkt über die Grenze nach Usbekistan und ein paar Kilometer weiter wieder nach Kirgistan. Da haben wir bei der Planung nicht so genau hingesehen.
Erst als wir die abgerissene Brücke über den Grenzfluss erreichten, wurde uns dies klar.
Also wieder umkehren bzw. eine Schotter/Rüttelpiste zurück zur einer Hauptstraße, die uns um den usbekischen Landzunge herumführte.
Das Navi rechnet sehr schnell die Route um und führte uns auf die nächste Rüttel-/Schüttelpiste, die sich dann nach 8 km als Sackgasse herausstellte.
Also wieder umkehren.
Die Route im Navi wird erneut gerechnet und führt uns zur nächsten Schotterpassage. Diese ging immer weiter bergauf, an einem Kohle-Bergwerk vorbei und durch hügelig grüne Landschaften (auf über 3000 Meter Höhe) bis in die Nacht hinein.



Nach 7 ½ Stunden reiner Fahrtzeit auf dem Moped fingen die Rüttelpisten (mittlerweile war es stockfinster) langsam an zu nerven.
Um 22 Uhr hatten wir dann unser B&B Übernachtungsquartier erreicht.
Wir bekamen dann noch deftiges Abendessen in der Jurte und nach der Dusche fielen wir erschöpft ins Bett.


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41. Tag: 0 (15) Länder, 309 km (11688 km), 7h33' (181h41')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 1250 m).

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Mittwoch, 25. Juni 2014

Die OP in Osh

5 km entfernt befindet sich die Schweizer Firma MuzToo (www.MuzToo.com), welche unter anderen geführte Motorradtouren anbieten. Hier lagert das BMW Lenkkopflager das mittlerweile aus Deutschland eingetroffen ist. Nochmals besten Dank an Patrik.. Helga nutzte die Gelegenheit gleich und ließ dort ihren mitgebrachten hinteren Heidenau wechseln, inclusive einer Inspektion an der Transe.
Die gestern noch befürchteten Elektronikprobleme bei der Ansteuerung des BMW Kühlerventilators, haben sich nicht bestätigt.
Somit begab sich Wolfgang mit der freundlichen Unterstützung vom Hotelmanager Bakyt (www.oshtestravel.com) auf die Suche nach einem brauchbaren Ersatz. Das abgrasen der Basare und zum Schluss der Computerläden dauerte ca. 2 Stunden. Dies erinnerte stark an die Suche des Lenkkopflagers in Dushanbe. Ein alter 12 Volt Computerlüfter, der in etwa die Größe des BMW Lüfter Gehäuse hat, wurde dann gefunden und mitgenommen.
Nachdem nun eine Alternative haben, wurde mit etwas feinmotorischer Gewalt und Erwins großer Geduld an die Demontage des defekten Lüfters herangegangen.
Der Gehäusedeckel erwies sich dann als doch nicht verschweißt, sondern war mit einer Silikonmasse geklebt. Mit Taschenmesser und zwei Schraubendreher konnte der Deckel aufgehebelt werden. Was dann zum Vorschein kam, war nicht die von uns erwartete BMW Hightech, sondern Technik des letzten Jahrhunderts – ein Motor noch mit Kohlebürsten. Und genau eine dieser Bürsten verursachte das Problem.


Also wurde eine Operation am offenen Herzen durchgeführt, die Bürsten und der Kommutator gereinigt (für was Erwins Rasierwasser alles gut ist) und gangbar gemacht.
Das Gehäuse wieder mit Dichtungsmasse zusammengeklebt und - der Lüfter schnurrt wieder wie neu.

Es war heute wieder ein erfolgreicher Tag.
Nur leider geht uns die Zeit für das Bilder hochladen dadurch ab. Aber wir werden nachliefern.

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40. Tag: 0 (15) Länder, 000 km (11379km), 0h00' (174h08')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 1500 m).

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Dienstag, 24. Juni 2014

Ein neuer Versuch

Bei strahlend blauem Himmel und 4 Grad, ging es nun über den mittlerweile einspurig freigeschaufelten Pass.
Es ging dann nur noch auf ungewohnt guten Straßen durch grüne Berghügel bergab Richtung Osh. Die Stadt empfängt uns dann mit großem Verkehr, lautem Hupen und einer Temperatur von 32 Grad.


Die Hotelsuche dauerte nun auch wieder länger, da die im Navi eingetragenen Straßen mittlerweile gar nicht mehr existieren oder in Einbahnstraßen umfunktioniert wurden. Durch das „Stop and Go“ wurde Wolfgangs BMW auch wieder heiß. Die Suche endete im Tec-GuestHouse, welches ausgebucht ist. Wir dürfen unsere Zelte aber in der braunen „Grünfläche“ aufstellen und bekommen für 12 Dollar Hotelanschluss (Dusche, Toilette, Handtücher und Frühstück).

Das illegale Befahren des grünen Hotelrasens wird durch Einweichen mit Wasser und somit knietiefer Sumpfbildung verhindert.


Jetzt werden wir erst einmal mit den Wartungsarbeiten an den Motorrädern beginnen.

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39. Tag: 0 (15) Länder, 190 km (11379 km), 3h07' (174h08')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 1500 m).

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Montag, 23. Juni 2014

Grenzgang nach Kirgistan

Auf 4000 Meter leben ist eine Qual (wenigstens für uns). Selbst beim Umdrehen im Schlafsack pfeift man danach wie ein Kettenraucher. Bei jedem Schritt muss die Pumpe Höchstleistung bringen.


Bis zur Grenze waren es nur ein paar Kilometer Rüttelpiste. Es ging noch mal über einen Pass mit 4265 Meter und auf dem zweiten Pass lag dann die Grenze. Viel Grenzverkehr haben sie nicht dort oben. Wir spickten mal in die schlauen Bücher wo wir wieder eingetragen wurden und mussten erkennen, dass seit gestern nur wir, 2 andere Motorradfahrer und 2 Autos die Grenze passierten.
Die kirgisische Grenze war etwa 20 Kilometer entfernt, bereits auf unter 3000 Meter Höhe liegend.
Dort wurden wir von einem Kontrollposten, empfangen, der uns in ein Häuschen weiterschickte.
Dort wurde der Pass kontrolliert und die Einreise eingestempelt.
Bei der weiteren Fahrzeugkontrolle (nächstes Gebäude) waren die Türen verschlossen. Auf unser energisches Klopfen öffnete ein Beamter im Jogginganzug, den wir gerade beim Fußball schauen störten. Er winkte uns einfach weiter und wir waren in Kirgistan.

Kurz noch ein paar Kilometer schlechte Straßen und dann die Überraschung. Richtung Osh „Autobahn“ mit besten Teer Belag ohne Löcher, Wellen, ….

Lang wehrte uns der Eindruck nicht, denn die nächste Pass-Straße war wegen einem Erdrutsch komplett gesperrt. Die Räumung sollte noch den ganzen Tag und eventuell noch den kommenden Vormittag andauern.


Laut Landkarte gab es 100 Kilometer entfernt eine zweite Passstraße geben, die als Schotterstraße eingezeichnet ist.
Nachdem es keine Wegweiser gibt, fragten wir nach dieser Alternativroute. Uns wurde aber von mehreren Einheimischen incl. der Polizei abgeraten, diese Straße zu benutzen, da auch diese Verschüttet sein soll.
Das ganze Tal war somit von der Außenwelt abgeschnitten und wir merkten dies auch an den Tankstellen, die mittlerweile bis auf eine, kein Benzin mehr hatten. Dort tankten wir noch, fuhren die 100 km wieder zurück nach SaryTash und suchten uns dort was zum Übernachten. Für ca. 10 Dollar mit Abendessen und Frühstück fanden wir dort eine „Hotel“, was aber eigentlich ein familiäres GuestHouse“ war.


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38. Tag: 1 (15) Länder, 330 km (11189 km), 5h04' (171h01')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 3000 m).

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Sonntag, 22. Juni 2014

Der Pamir Highway

Nach einer kalten und windigen Nacht mit einer Temperatur unter 5 Grad starteten wir morgens zeitig mit dem Zeltabbau, denn rundherum hingen dunkle Regenwolken.


Die ersten 30 km Piste vom Startpunkt aus konnten zum Teil nur erahnt werden.
Manchmal waren nur noch Spuren in einer Mondlandschaft zu erkennen. Ab und zu gab es Murmeltierbauten (Löcher) mitten im Weg.



Die darauf folgende Hauptstraße war geteert und gut befahrbar.
Es gab so gut wie kein Verkehr. Nur ein paar Radfahrer waren unterwegs.
Die Straße hatte aber auch einige Überraschungen parat. Zum Beispiel schoss mal ein Murmeltier ziellos über die Straße und es musste mit einer Vollbremsung der Kontakt verhindert werden. Oder wir überquerten einen Hügel und auf der anderen Seite standen eine Herde Yaks mit den Hörnern auf uns gerichtet. Sie waren genauso erschrocken wie wir.


Wir erreichten den höchsten Pass unserer Reise mit 4665 Meter.


Auf der dann doch noch folgenden Rüttelpiste hatte es an Helgas Transe den Halter vom metallenen Kettenschutz ab vibriert und an Erwins ADV hat es eine Schraube für den Hauptscheinwerfer aus der Halterung vibriert.

Da sich die Temperaturen sich in der Höhe von 4000 Metern um die 4 bis 12 Grad bewegten, gab es für die GS keine Temperaturprobleme. Nur wir froren.

An der Transe war ein merklicher Leistungsabfall feststellbar, bei den BMWs nicht.

Die Gegend wurde in der Zwischenzeit so karg und Dörfer sind spärlich, dass es nur noch Lehmhütten gab, aber keine Tankstellen mehr. Deshalb bekamen wir unser Benzin nur noch aus Kunststoff-Kanistern.


Übernachtet wurde wieder für 15 Dollar pro Person in einem Homestay mit Abendessen und Frühstück und einem 100 Meter außerhalb liegenden Plumpsklo ohne Dach.


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37. Tag: 0 (14) Länder, 273 km (10859 km), 5h00' (165h57')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +3 Stunden

Übernachtung in Tadschikistan (Höhe 3960 m).

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