Samstag, 28. Juni 2014

Auf zum nächsten See (Issyk Kul)

Nach einer recht kühlen Nacht bei 5 Grad ging es heute nochmal über einen Pass mit 3450 Meter Höhe und dann immer bergab bis auf 1650 Meter. Die Schotterpiste ging schlagartig nach ca. 40 Kilometer in eine sehr gepflegte Teerstraße über, was für unsere alten Knochen und dem Hintern eine richtige Wohltat war.
Solche Teerstraßen haben aber auch ihre Tücken – die Polizei und ihre Radarpistole.
Die Freude hielt also nicht lange an und ein Polizist mit rotem Leuchtstab (erinnert sehr an Starwars) winkte uns von der frisch geteerten Straße. Normalerweise ist in den Ortschaften 50 km/h, aber genau auf dieser tollen buckelfreien Straße waren nur 30 km/h erlaubt. Wir wurden mit 54 km/h erfasst.
Jetzt erfolgten zähe Verhandlungen. Wir in Deutsch, die Polizisten in Kirgisisch. Die wichtigsten Fakten wurden schriftlich festgelegt. Zuerst war die Strafe für jeden von uns 2000 SOM (40 Dollar). Nach längerem hin und her wurde der Betrag auf 5000 SOM für alle Drei zusammengestrichen. Wir gaben nicht auf und bekräftigten immer wieder, dass wir nicht so viele SOM haben. Dann stieg ein Polizist aus dem Fahrzeug und holte aus einem anderen Auto ein Kreditkarten-Lesegerät. Wir machten ihm dann klar, dass wir auch keine Kreditkarte haben. Daraufhin wurde der Kurs gewechselt und es wurden 100 Dollar verlangt. Wir fingen unsere Verhandlungen mit 10 Dollar an und steigerten dann auf 11 Dollar. Langsam wurde der wortführende Polizist mürbe und fing an, das Protokoll auszufüllen und wollte, dass wir dieses Unterschreiben. Nachdem wir kein Wort lesen konnten (leider nix in Englisch), wurde von uns auch nichts unterschrieben. Nach etwa einer Dreiviertelten Stunde erhöhten wir auf 20 Dollar für alle Drei. Dieses Angebot wurde dann angenommen, bekamen unsere Papiere zurück und wurden weitergeschickt.
So wie es aussieht, kommen diese 20 Dollar nicht der Staatskasse zu Gute.
Leider liegen uns hierzu keine Verhandlungsbilder vor.

 
Ein an dem Issyk Kul See liegender kleiner Salzsee stellte sich als Touristennepp dar. Allein für das Parken vor einer Schranke wollte man bereits Geld von uns. Wir machten ein paar Fotos und fuhren die 18 km lange sehr sandige und staubige Stichstraße wieder zurück.


Übernachtet wurde an einem im Navi eingetragener „Campingplatz“, der aber nichts anderes als ein Badeplatz für Einheimische ist.
Als wir unsere Zelte aufbauten, verließen die Badegäste langsam den Strand und wir nutzten noch die Gelegenheit im See uns abzukühlen.
Kurz vor Dunkelheit kam ein alter klappriger LKW und parkte 50 Meter neben uns. Es waren Fischer, die auf ein Boot warteten und dieses dann mit den geladenen Netzten ausstatteten. Diese Netzte wurden ausgelegt und dann quasselten sie die halbe Nacht.


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43. Tag: 0 (15) Länder, 318 km (12212 km), 5h29' (192h15')

Zeitverschiebung zur deutschen Sommerzeit: +4 Stunden

Übernachtung in Kirgistan (Höhe 1650 m).

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